Wer braucht eigentlich Social Media und seine Berater? Überwiegt für Unternehmen der Nutzen oder die Kosten?
Die Social Media Week fand im Februar 2013 zeitgleich in 10 Städten statt. Eine Woche vor Eröffnung haben sich nach Veranstalterangaben über 8.700 Personen alleine für die 166 Hamburger Events registriert. Der Eintritt aller dezentral organisierten Veranstaltungen war frei, für die Kosten kamen die Sponsoren auf. Schade war nur, dass die Übertragung der Live-Streams anfangs überhaupt nicht funktionieren wollte.
Wer braucht eigentlich Social Media und seine Berater?
Die Frage muss trotz oder gerade wegen dem künstlich wirkenden Hype lauten: Wer braucht das alles überhaupt? Lässt sich Facebook, Google Plus, Instagram, Twitter, LinkedIn, Xing & Co. nicht so intuitiv bedienen, dass man keinen teuren Fachmann hinzuziehen muss?
Der Kölner Analyst von sozialen Netzwerken, Dr. William Sen, glaubt, der Einsatz von Social Media Beratern ist mal sinnvoll und mal nicht, das sei jeweils unterschiedlich. Jedes Unternehmen habe seine eigenen Ziele, die stark voneinander abweichen können. Die alles entscheidende Frage müsse lauten, ob mir der Einsatz von sozialen Netzwerken beim Erreichen der betriebswirtschaftlichen Ziele helfen kann. Wenn feststeht, dass die ganze Twitterei, die Postings bei Facebook oder Google Plus nicht den Umsatz steigern, sollte man es besser sein lassen. Einer alt eingesessenen Metzgerei nützt es nichts, das Stammpublikum online nach Else Stratmann-Manier zu fragen, ob es etwas mehr sein darf.
Stolperfallen
Im Web gibt es aber noch mehr zu bedenken. Das Datenschutz-, Handels-, Leistungsschutz-, Urheberrecht und vieles mehr betreffen uns immer und ständig – auch im Netz. Da der Gesetzgeber bei den schnellen Veränderungen des Webs mit der Anpassung seiner Regeln nicht nachkommt, gibt es in der Grauzone immer wieder Menschen, die mit Hilfe von Abmahnungen von rechtlichen Lücken profitieren. Wer sich online betätigen will, darf dies nicht uninformiert tun.
Social Media ist immer auch kräftezehrend!
Mit dem digitalen Feuersturm bestehend aus Blogeinträgen, Trackbacks, Kommentaren, Pinnwandeinträgen, Hangouts, Nachrichten und Tweets müssen private wie gewerblich Tätige auch erstmal lernen klarzukommen. Ständig beschleicht einen das Gefühl: Kriege ich wirklich alles mit? Bin ich an den besten Diskussionen beteiligt, verpasse ich vielleicht etwas Wichtiges?
Das Smartphone, welches einem mitunter Mitteilungen sozialer Netzwerke per SMS ankündigt, kennt aber keinen Feierabend, kein Wochenende und keinen Urlaub. Wir sind „dank“ der modernen Technik rund um die Uhr erreichbar, werden unerbittlich wie aus den Rohren einer Stalinorgel mit Informationen beschossen. Dazu kommt der Faktor Zeit. Wer einmal drin war, weiß, dass es lohnt, vor Betreten eines sozialen Netzwerkes eine Stoppuhr zu stellen. Ist die festgelegte Frist abgelaufen, sollte man die entsprechenden Browsertabs schließen und sein Handy leise stellen. Bei der Masse an unwichtigen Daten besteht ansonsten die Gefahr, sich zu verlieren und vorzeitig zu ermüden.
Dabei wollte man doch eigentlich gar nicht wissen, ob vor der Haustüre meiner Fans Schnee fiel, sondern, wie ich mich oder meine Produkte besser vermarkten kann.
Bildquelle: Social Media Week, thx!