Ein Abschuss als Wahlkampfhilfe? Wikileaks berichtet über den Abschuss der russischen Su-24. Diesen habe die Türkei von langer Hand geplant.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks vertreitete kürzlich bei Twitter, der Abschuss des russischen Kampfflugzeuges Su-24 in der Nähe von Syrien sei von der türkischen Regkierung schon im Oktober geplant worden. Die Kampfhandlung habe man angeblich nur vollzogen, um für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan auf Stimmenfang zu gehen. Dies berichtet ein Insider aus den Regierungskreisen in Ankara.
Wikileaks verbreitet dabei aus gut informierten Regierungskreisen, genauer gesagt von Fuat Avni. Avni ist lediglich ein Pseudonym. Die Person soll in der Vergangenheit angeblich schon häufiger Geheimnisse der türkischen Regierung ausgeplaudert haben. Nach Angaben des türkischen Insiders soll Erdogan schon vor einigen Wochen beschlossen haben, ein russisches Flugzeug wegen der Verletzung des eigenen Luftraums abzuschießen. In der Vergangenheit hat die Armee bereits eine Drone zerstört. Diese hat nach Auskunft der Türken ebenfalls russische Truppen gesteuert. Aufgrund des Patriotismus der Türken würde eine solche Handlung das Volk hinter ihrem Präsidenten vereinen. Doch das Vorhaben blieb nicht ohne Folgen.
Erdogan riskiert laut Wikileaks weitere Auseinandersetzungen
Denn die Beziehung zwischen Russland und der Türkei hat sich nach dem Abschuss der Su-24 erheblich verschlechtert. Russland hat die Einfuhr von Tomaten und anderen Waren und Nahrungsmitteln untersagt. An der Grenze sollen sich Güter im Wert von 150 Millionen Euro befinden, die nicht nach Russland exportiert werden dürfen. Auch die türkische Tourismusbranche befürchtet erhebliche Einbrüche, weil in den nächsten Monaten kaum bis gar keine russischen Gäste mehr erwartet werden. Die Bevölkerung hat zudem Angst vor einem Gasembargo, fast 60 Prozent des Gases wird aus Russland eingeführt. Bei einem Lieferstopp würden unzählige privat betriebene Heizungen ausfallen, auch müssten deswegen zahlreiche türkische Unternehmen ihre Produktion einstellen. Die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft der Türkei wären kaum abzusehen.
Der türkische Insider Fuat Avni berichtete bereits am 10. Oktober 2015 via Twitter vom geplanten Su-24-Abschuss. Allerdings legt dieser für seine Aussage bis heute keine Beweise vor. Den Machern der Enthüllungsplattform Wikileaks wird schon seit längerer Zeit vorgeworfen, sich stets zum Vorteil russischer Regierungsinteressen auszusprechen. Auch von daher erscheint die Aussage zweifelhaft.
Ein Redakteur der Zeit warf Wikileaks-Chef Julian Assange sogar jüngst vor, er habe sich vom Enthüller der Wahrheit zum Liebhaber kruder Verschwörungstheorien gewandelt. Assange ginge es nicht mehr um Transparenz im eigenen Lager, sondern vielmehr um Denunziation selbst ausgewählter Gegner seiner Person und seiner Enthüllungsplattform. Dies erkläre beispielsweise die flächendeckende Veröffentlichung aller E-Mails des CIA-Chefs John Brennan. Allen beteiligten Hackern rät man, lieber eine eigene Plattform zu gründen, um sich nicht weiter für die privaten Fehden und Ziele des Wikileaks-Chefs Assange instrumentalisieren zu lassen.
Tarnkappe.info