Die Polizei leert die beliebten Pablomaten und untersucht deren Inhalt auf illegale Substanzen. Der Onlineshop des Startups wurde geschlossen.
In den vergangenen Wochen hat die Polizei in mehreren Bundesländern eine Aktion gestartet, bei der Cannabis-Automaten geleert und der Inhalt beschlagnahmt wurde. Diese Automaten, auch Pablomaten genannt, bieten CBD-Produkte an. Die Polizei fragt sich, ob diese Produkte tatsächlich eine berauschende Wirkung haben.
Pablomaten – Verdacht auf gewerbsmäßigen Handel mit Cannabisprodukten
Die Aktion fand in Städten wie Marburg, Frankfurt und Herborn (Lahn-Dill), aber auch in Stuttgart und Umgebung sowie in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz statt. Die Ermittler hatten den Verdacht, dass die Geschäftsführer der Firmen in den gewerbsmäßigen Handel mit Cannabisprodukten verwickelt waren. Aus einem Bericht der Hessenschau geht hervor, dass aus diesem Grund auch die Wohn- und Geschäftsräume der Pablomaten-Betreiber durchsucht wurden.
Bei der Durchsuchung wurden insgesamt 3,4 Kilogramm Cannabisprodukte im Wert von über 34.000 Euro sowie Bargeld im vierstelligen Bereich sichergestellt. Es handelt sich um Produkte, die CBD, einen nicht berauschenden Bestandteil von Cannabis enthalten.
Online-Shop wegen „Wartungsarbeiten“ geschlossen
Die beiden Geschäftsführer des Pablomaten-Unternehmens, Erik Brenner und Luis Richter, gründeten ihr Start-up (Brenner&Richter GbR) im Jahr 2021 mit dem Ziel, qualitativ hochwertige CBD-Produkte anzubieten. Sie geben an, dass ihre Cannabisprodukte unter anderem entspannend und schmerzlindernd wirken. Der Webshop von Pablomat ist derzeit wegen „Wartungsarbeiten“ geschlossen.
Um festzustellen, ob die aus den Pablomaten beschlagnahmten Produkte den in Deutschland erlaubten THC-Gehalt enthalten, werden sie nun in Laboren chemisch untersucht. THC ist der psychoaktive Bestandteil von Cannabis und fällt bei einem zu hohen Gehalt unter das Betäubungsmittelgesetz.
Die Polizei weist darauf hin, dass Erwerb, Besitz und Handel mit solchen Produkten auch dann illegal ist, wenn der THC-Gehalt unter dem Grenzwert von 0,2 Prozent liegt. Der Grund dafür ist, dass ein Missbrauch zu Rauschzwecken nicht ausgeschlossen werden kann.
Die aktuelle Polizeiaktion zeigt, dass der Handel mit Cannabisprodukten nach wie vor ein heikles Thema ist. Es bleibt abzuwarten, wie die Ermittlungsergebnisse ausfallen werden und welche Konsequenzen dies für die Automatenbetreiber haben wird.
Wer sich für weitere Informationen und Diskussionen interessiert, sollte dafür unser Forum besuchen, wo es schon seit einigen Monaten einen extra Bereich für diesem Themenkomplex gibt.
