Der Junge der US-Schule kann das Licht nicht mehr sehen
Der Junge der US-Schule kann das Licht nicht mehr sehen
Bildquelle: IgorVetushko, Lizenz

US-Schule lässt Licht 24/7 brennen

Seit über einem Jahr brennen in einer US-Schule durchgehend alle Lampen und lassen sich aufgrund eines Serverfehlers nicht ausschalten.

Eine Schule im Bundesstaat Massachusetts ist der Umwelt (und dem Geldbeutel) zuliebe vor 10 Jahren auf eine smarte, zentral gesteuerte Lichtsteuerung umgestiegen. Das ging bis 24. August 2021 ganz gut. An diesem Tag gab es einen Stromausfall, von dem sich der Server nicht erholte, wie die Schülerzeitung berichtete.

Proprietäre Software ist das Problem

Laut Angaben der US-Schule erhellen über 7.000 Leuchtmittel das Gebäude, wie der Chef-Hausmeister Edward Cenedella berichtet „fällt das System hin und wieder aus […] geht nach einigen Neustarts jedoch wieder an“. Leider hat sich das System von diesem Ausfall bisher nicht erholt. Die Firma, die das System aufgesetzt hat, hat zwischenzeitlich mehrfach den Besitzer gewechselt und besitzt die notwendigen Informationen, um die Software wiederherzustellen, nicht mehr.

Da die Software proprietär ist, gibt es keine Backups in der WayBackMachine oder in online gehosteten Git Repositorien. Die Umsetzung der neuen Lösung, deren Teile demnächst kommen sollen, ist für Februar geplant. Eine offene Lösung wird es vermutlich nicht geben. Man sehe sich aber nach Alternativen um und vielleicht gibt es für die Server-Festplatten ja beim nächsten Mal Backups und einen Lichtschalter.

Schule in der Energiekrise

Die Kosten, die durch den zusätzlichen Energieverbrauch entstehen, seien aber im Wesentlichen tragbar, da es sich um LED-Lampen handelt. Der Assistent des Superintendenten sagte dazu, man sei sich der beträchtlichen Kosten bewusst und tue alles ,um das Problem zu lösen. Eine genaue Summe ließe sich nicht ermitteln, sei jedoch monatlich mehrere Tausende Dollar, aber nicht Zehntausende. Um die Kosten weiter zu senken, entfernen Lehrer teilweise nach den Stunden die Lampen aus den Fassungen.

Was lernen wir aus der Schule?

Auch wenn man kein gigantisches Gebäude mit Licht ausstatten muss, kann man durchaus Lehren aus der Lage der US-Schule ziehen. Technologie sollte komplementär zu eurem System sein, statt es zu ersetzen.

Mit offenen Technologien wie Zigbee würden die Lichter zumindest noch manuell funktionieren und sind nicht auf eine Cloud angewiesen. Das wäre wohl auch für etliche Leser zu Hause ein Problem. Was man hingegen nicht tun sollte, ist seine Lichter so zu verkabeln, dass sie sich nicht abschalten lassen. Eine Steuerung beispielsweise über Sicherungen oder Schalter, sollte weiterhin möglich sein.

Über

Moritz ist von ganzem Herzen Open-Source Programmierer. Neben regelmäßigen Commits für diverse Open-Source-Projekte verfasst er gelegentlich auch Texte für die Tarnkappe. Er findet es echt seltsam über sich in der dritten Person zu schreiben und merkt an, dass seine DMs für alles außer Marketing-Nachrichten offen stehen. Erreichbar ist er auf Matrix (@moritz:poldrack.dev), IRC (mpldr auf libera.chat) und Email (~mpldr/public-inbox@lists.sr.ht).