Der finnische Zoll beschlagnahmte in Zusammenarbeit mit diversen Behörden den Webserver von Piilopuoti, um den Online-Drogenshop abzustellen.
Die finnischsprachige Website namens Piilopuoti, auf der man vor allem Betäubungsmittel verkauft hat, startete vor über einem Jahr, am 18. Mai 2022. Den Online-Drogenshop hat man als versteckten Dienst im verschlüsselten Tor-Netzwerk betrieben. Die Seite wurde nach offiziellen Angaben für anonyme kriminelle Aktivitäten wie den Handel mit Betäubungsmitteln genutzt. In der Regel wurden die auf der Website verkauften Betäubungsmittel aus dem Ausland nach Finnland geschmuggelt, um sie von dort aus an die Kunden zu verschicken .
Piilopuoti war über ein Jahr lang aktiv
Bei den Vorermittlungen in diesem Fall hat der finnische Zoll eng mit deutschen und litauischen Behörden sowie mit Europol, der Agentur der Europäischen Union für die Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust), Behörden anderer Länder (u.a. das BKA) und verschiedenen Polizeieinheiten in Finnland zusammengearbeitet. Der Softwarehersteller Bitdefender hatte die Ermittler im Vorfeld zudem mit seiner Cybersicherheitsexpertise beratend unterstützt.
Admins sind offenbar weiterhin unbekannt
Lediglich der Webserver von Piilopuoti ist jetzt weg vom Fenster. Die ehemaligen Betreiber sind noch auf freiem Fuß. Die strafrechtlichen Ermittlungen sind nach eigenen Angaben noch im Gange. Zum jetzigen Zeitpunkt könne der finnische Zoll und ihre internationalen Kooperationspartner deswegen keine weiteren Informationen in dieser Angelegenheit mitteilen. So heißt es zumindest in der Pressemitteilung der finnischen Zoll-Behörde Tulli.
Bleibt abzuwarten, wie viel bei der Auswertung des beschlagnahmten Webservers von Piilopuoti herauskommen wird. Wahrscheinlich dürfen sich auch zahlreiche ehemalige Nutzer des Online-Shops auf unerfreulichen Besuch oder alternativ auf behördlichen Schriftverkehr einstellen.
Für den deutschen Markt dürfte die Website schon wegen der Bedienung in Finnisch keine sonderlich große Rolle bei der Beschaffung verschiedenster Drogen gespielt haben.
Die Zollbehörde Tulli bezeichnet die Beschlagnahmung als großen Durchbruch im anonymen Tor-Netzwerk. Das darf man aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Gründer und Betreiber der Website bis jetzt nicht dingfest gemacht werden konnten, ernsthaft bezweifeln.