Spamwelle mit Fake-Abmahnungen
Spamwelle mit Fake-Abmahnungen
Bildquelle: pxfuel

Manuel Holleis: Fake-Abmahnungen besser ignorieren!

Bei verschiedenen Klienten tauchen aktuell Fake-Abmahnungen von einem Rechtsanwalt Manuel Holleis wegen Urheberrechtsverletzungen auf.

Angeblich mahnt Rechtsanwalt Manuel Holleis im Auftrag der Universal Pictures Personen wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen ab, die „geschützte Werke“ seines „Mandanten“ beträfen. Die Abmahnungen verschickt man momentan massenhaft per E-Mail. Als Anschrift hat man sich eine Adresse erster Güte ausgesucht: der Jungfernstieg in Hamburg.

Abmahnungen wirken wenig seriös

Aus den Fake-Mails geht nicht konkret hervor, was dem Betroffenen vorgeworfen werden soll. Regulär nennt man in der Abmahnung die Uhrzeit, IP-Adresse, das Werk (also der Film von Universal etc.). Außerdem muss klar aus dem Schreiben hervorgehen, wo die Urheberrechtsverletzung stattgefunden haben soll. Zumeist geht es in Abmahnungen um den Upload innerhalb einer Peer-to-Peer-Tauschbörse, wie beispielsweise die von The Pirate Bay. Doch auch das ist bei den E-Mails von „Manuel Holleis“ nicht der Fall.

Abmahnungen können auch per E-Mail verschickt werden, in der Regel verlassen die Schreiben die Abmahn-Kanzlei aber als Brief.

In Hamburg gibt es keine Kanzlei von Manuel Holleis

Michael Holleis

Für die mangelnde Seriösität spricht, dass es in Hamburg keinen Juristen mit Namen Manuel Holleis gibt. Die Betrüger haben es lediglich auf das schnelle Geld abgesehen. Außerdem findet man im Schreiben zahlreiche Rechtschreibfehler. Der Hinweis im Brief auf den Digital Services Act ist zudem juristisch gesehen irrelevant. Auch das Logo der Kanzlei, siehe Screenshot rechts, wirkt wenig überzeugend.

Abzocker wollen Daten bestätigt haben

Auf einer nachgemachten Website sollen die Abgemahnten ihre Daten bestätigen. Wahrscheinlich wollen die Cyberkriminellen damit lediglich überprüfen, ob die persönlichen Angaben korrekt sind, um sie für einen späteren Identitätsdiebstahl zu missbrauchen oder vielleicht an Dritte zu verkaufen.

Die Abzocke im Namen von Manuel Holleis ist bei weitem nicht die erste ihrer Art. Erst kürzlich tauchten E-Mails mit einer ganz ähnlichen Masche auf, die angeblich von einem Juristen verschickt wurde, den es aber immerhin gibt.

Was tun mit der E-Mail von Manuel Holleis?

Die Nachricht sollte man am besten einfach sofort löschen. Kein Geld überweisen, keine Daten auf der eigens dafür errichteten Phishing-Seite bestätigen! Da momentan diverse Anwälte im Internet vor den Fake-Abmahnungen von Manuel Holleis warnen, verschicken Kriminelle diese offenbar derzeit in großer Anzahl.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.