Bitcoin-Mining-Hardware in einer Lagerhalle
Bitcoin-Mining-Hardware in einer Lagerhalle
Bildquelle: artiemedvedev, Lizenz

Bitcoin-Mining: Hardware-Preissturz trotz Rekord-Hashrate

Nach einem rapiden Preisverfall der Hardware für das Bitcoin-Mining um 77 Prozent wechseln viele der Geräte derzeit ihre Besitzer.

Selten war der Einstieg in das Geschäft des Bitcoin-Minings derart günstig. Nach einem Preissturz von 77 Prozent wechseln zahlreiche Mining-Geräte ihren Besitzer. Doch die Hashrate des Netzwerks steigt an. Denn nicht jedes Unternehmen hat sich verschuldet und einige steigen jetzt erst richtig ein.

Preis der Hardware für Bitcoin-Mining um 77 Prozent gefallen

Der Preis für moderne und effiziente Hardware für das Bitcoin-Mining ist laut dem Mining-Dienstleister Luxor Technology Corp. innerhalb eines Jahres von 106 auf 24 US-Dollar pro 100 Terahashes an Rechenleistung gefallen. Das entspricht einem Preissturz von etwa 77 Prozent.

Als der Bitcoin und auch andere Kryptowährungen boomten, kauften viele Mining-Unternehmen massenhaft neue Hardware. Sie bauten außerdem große Lagerhäuser, um die Maschinen dort unterzubringen und in großem Stil Bitcoin-Mining zu betreiben.

Doch infolge steigender Zinssätze und abgestürzter Aktien- und Kryptokurse erweist sich das Bitcoin-Mining mittlerweile als deutlich weniger lukrativ, als dies noch im vergangenen Jahr der Fall war. Im Jahresvergleich ist ein Bitcoin heute immerhin rund 70 Prozent weniger wert. Da das Schürfen der Kryptowährung für viele der betroffenen Unternehmen nicht mehr ausreicht, um ihre Schulden zu tilgen, ist der Verkauf der Mining-Hardware oftmals die einzige Option, um sich vor dem Bankrott zu schützen.

Bitcoin-Mining-Hardware wechselt ihre Besitzer

Wie The Wall Street Journal berichtet, erklärte Core Scientific, eines der größten Mining-Unternehmen der Welt, es gehe davon aus, dass ihm bis zum Jahresende „das Geld ausgeht„. Seine Aktie habe innerhalb eines Jahres einen Preissturz von fast 99 Prozent erlebt und sei heute lediglich 16 Cent wert. Ähnlich sieht es auch bei anderen Unternehmen dieses Sektors aus – ein Kurseinbruch von mehr als 90 Prozent ist dort keine Seltenheit. Einige von ihnen sehen sich sogar gezwungen, Hardware für das Bitcoin-Mining zu verkaufen, „die es noch nicht einmal aus ihren Kisten“ geschafft hat. Denn es handelt sich um brandneue Maschinen.

Doch es gibt dem Bericht zufolge auch Profiteure dieses rapiden Kursverfalls. Beispielsweise der Vermögensverwalter Grayscale Investments. Dieser verwaltet ein Vermögen von 13 Milliarden US-Dollar und kauft nun viele der preisgünstigen Mining-Geräte vom Markt. Er lädt sogar andere Anleger ein, sich an den Investitionen in die Hardware für das Bitcoin-Mining zu beteiligen. Dafür sollen die Investoren natürlich anschließend eine entsprechende Rendite erhalten, die sich aus dem Schürfen der Kryptowährung ergibt.

Wo es Verlierer gibt, gibt es immer auch Gewinner

Gerade für Unternehmen, die keine hohen Schulden haben und nach wie vor zahlungsfähig sind, ist aktuell eine hervorragende Zeit, um in das Mining-Business einzusteigen. Die gesamte Rechenleistung, die weltweit für das Bitcoin-Mining zur Verfügung steht, hat kürzlich erst neue Rekordwerte erreicht. Daraus lässt sich schließen, dass die Branche gerade insgesamt immer mehr Hardware kauft und in Betrieb nimmt.

Eine wichtige Voraussetzung, damit sich all diese Investitionen als lukrativ erweisen, ist natürlich ein steigender Bitcoin-Kurs. Doch das im Jahr 2024 anstehende Bitcoin-Halving könnte hier erneut für einen enormen Auftrieb sorgen und das energieintensive Bitcoin-Mining infolgedessen wieder rentabel machen. In der Vergangenheit war dies bisher immer der Fall.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.