Die Entwicklung komplexer Malware ist dank ChatGPT einfacher denn je. Doch kann die KI auch einen Hack für die PS5 aus dem Hut zaubern?
Dass sich mithilfe von ChatGPT eine Schadsoftware entwickeln lässt, die Sicherheitsbarrieren aktiv aushebelt, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Damit wäre der KI-Chatbot doch prädestiniert dafür, einen PS5-Hack bereitzustellen. Doch ganz so einfach ist es nicht, wie ein Blick auf die Details verrät.
ChatGPT kann Malware – aber kann er auch einen PS5-Hack?
In jüngster Vergangenheit gab es immer wieder Berichte darüber, wie sich ChatGPT missbrauchen lässt, um Sicherheitsbarrieren zu durchdringen. Beispielsweise durch die Entwicklung einer polymorphen Malware.
Zwar lehnt der von OpenAI entwickelte Chatbot die Unterstützung krimineller Aktivitäten entschieden ab. Wer ihm jedoch einen Algorithmus zur Verschlüsselung von Dateien entlockt, begeht damit ja noch lange keine Straftat. Erst dessen Einsatz im Rahmen einer Ransomware wäre unbestreitbar illegal.
Und so können sich Hacker bei der Entwicklung ihrer Tools von ChatGPT unterstützen lassen und müssen die Puzzleteile am Ende nur noch zusammenfügen, um ihr Ziel zu erreichen. Somit ist es auch unerfahrenen Script-Kiddies möglich, eine bösartige Software zu entwickeln, ohne sich mit den einzelnen Aspekten im Detail auszukennen.
Infolgedessen kommt in der PlayStation-Community inzwischen immer wieder die berechtigte Frage auf, ob sich der Chatbot auch für einen PS5-Hack ausnutzen lässt. Beispielsweise indem er dabei unterstützt, den Hypervisor oder andere Sicherheitsmechanismen der Konsole zu knacken.
Für einen PS5 Jailbreak mangelt es an Informationen
Dass eine KI auf dem Weg hin zur Lösung unterstützen kann, ist zweifellos der Fall. Wie Wololo.net berichtet, gibt es bereits Plugins für Dekompilierungstools wie Ghidra, die ChatGPT in den Reverse-Engineering-Prozess einbinden können.
Und auch bei der Suche nach Fehlern in einem bekannten Codeabschnitt kann die KI durchaus hilfreich sein.
Doch ChatGPT verfügt über eine entscheidende Limitierung, die dafür sorgt, dass er eben keine schnelle Lösung für einen PS5-Hack aus dem Hut zaubern kann. Denn seine Ausgaben basieren auf der Vergangenheit und damit auf Informationen, die bereits bekannt sind.
Und genau da ist auch das Problem – denn die PlayStation 5 ist eine Black Box. Wir wissen, was rein geht und was hinten wieder raus kommt. Doch bis auf Sony weiß niemand, wie das Innere der Spielkonsole im Detail aufgebaut ist.
Der OpenAI-Chatbot kann zwar auf Implementierungen quelloffener Hypervisor zurückgreifen. Dadurch weiß er aber noch lange nicht, wie derjenige der PlayStation 5 genau aussieht. Geschweige denn, wo er potenzielle Schwachstellen aufweist, die sich für einen Jailbreak ausnutzen lassen.
Auch Sony weiß um die Vorzüge einer KI
Selbst wenn ChatGPT über die für einen PS5-Hack nötigen Informationen verfügen würde, wäre es auch für Sony ein Kinderspiel, darauf zuzugreifen und zeitnah einen Patch zu veröffentlichen. Da die KI nur Daten aus der Vergangenheit nutzt, wäre die Lücke wahrscheinlich längst geschlossen, bevor überhaupt ein Exploit bereitsteht.
Zumal es nicht unwahrscheinlich ist, dass auch die Konsolenhersteller inzwischen auf künstliche Intelligenz setzen, um Schwachstellen in ihrer eigenen Software aufzuspüren, bevor jemand anderes es tut.
Der beste Angriffspunkt für einen PS5-Hack dürfte somit die Hardware sein. Denn wenn darin eine Schwachstelle enthalten ist, lässt sich diese nicht so einfach per Update beheben. Nur eine neue Revision der Konsole kann dafür sorgen, dass neuere Geräte vor einem Angriff geschützt sind. Bestehende Systeme würden aber immer angreifbar bleiben.