Russland hat Mitglieder der Ransomware REvil zu langen Haftstrafen verurteilt. Das harte Urteil gegen die Cyberkriminellen überrascht.
In einem aktuellen Prozess hat Russland vier führende Mitglieder der berüchtigten Ransomware-Gruppe REvil zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Urteil könnte für Russland einen Wendepunkt im Kampf gegen Cyberkriminalität bedeuten.
Verurteilung von REvil-Mitgliedern: Mehrjährige Haftstrafen für Cyberkriminelle
Das Gericht in St. Petersburg ließ bei der Verurteilung von REvil-Mitgliedern keine Gnade walten: Die vier Angeklagten müssen für ihre kriminellen Machenschaften zwischen 4,5 und 6 Jahre hinter Gitter. Artem Zaets erhielt 4,5 Jahre, Alexei Malozemov 5 Jahre, während Daniil Puzyrevsky und Ruslan Khansvyarov mit 5,5 bzw. 6 Jahren die höchsten Strafen erhielten.
Die Richter befanden die Verurteilten der Verbreitung illegaler Zahlungsmittel für schuldig. Puzyrevsky und Khansvyarov müssen sich zudem für die Entwicklung und Verbreitung gefährlicher Schadsoftware verantworten.
Weitere Anklagen folgen
Die aktuellen Verurteilungen sind nur die Spitze des Eisbergs. Insgesamt werden 14 Personen verdächtigt, mit REvil zusammengearbeitet zu haben. Gegen acht Verdächtige wurde bereits 2022 Anklage erhoben. Vier weitere mutmaßliche Mitglieder, darunter Andrei Bessonov und Mikhail Golovachuk, müssen sich nun ebenfalls vor Gericht verantworten. Dies berichtet The Hacker News in einem aktuellen Artikel.
Die Gruppe REvil hat sich als eine der aggressivsten Ransomware-Gangs weltweit einen Namen gemacht. Ihr Vorgehen war dabei so einfach wie effektiv: Sie verschlüsselten die Daten ihrer Opfer und verlangten für deren Freigabe ein Lösegeld.
Damit richteten sie bei unzähligen Unternehmen und Organisationen massiven finanziellen Schaden an. Der russische Geheimdienst FSB setzte dieser kriminellen Erfolgsgeschichte im Jahr 2022 ein Ende, als er in einer groß angelegten Aktion mehrere Mitglieder der Bande verhaftete.
Verurteilung von REvil-Mitgliedern: Internationale Zusammenarbeit zeigt Wirkung
Die strafrechtliche Verfolgung von REvil-Mitgliedern ist nicht auf Russland beschränkt. In den USA wurde der Ukrainer Yaroslav Vasinskyi zu 13 Jahren Haft verurteilt. Zudem muss er 16 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen. Dies ist eine Folge seiner Beteiligung an mehr als 2.500 Ransomware-Attacken. Die anhaltenden länderübergreifenden Maßnahmen verdeutlichen den wachsenden internationalen Konsens im Kampf gegen Cyberkriminalität.
Die Verurteilungen könnten einen Strategiewechsel in der russischen Cybersicherheitspolitik einleiten. Dafür sprechen auch die kürzlich verhängten Sanktionen gegen Organisationen wie Cryptex und UAPS. Die beiden Online-Handelsbörsen haben Cyberkriminelle mit ihren Geldwäschediensten unterstützt. Ob die neue, deutlich härtere Gangart potenzielle Täter tatsächlich abschreckt, wird die Zukunft zeigen.