OpRussia: Anonymous sorgt für Verkehrschaos in Moskau
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OpRussia: Anonymous sorgt für Verkehrschaos in Moskau

Anonymous hat im Rahmen der OpRussia die Taxi-App von Yandex gehackt. Ein riesiges Verkehrschaos durch feststeckende Taxis war die Folge.

Anonymous hat wieder einmal zugeschlagen. Im Rahmen ihrer „OpRussia“ hat das Hacker-Kollektiv gestern den größten Taxidienst in Russland „Yandex Taxi“ gehackt. Ein enormes Verkehrschaos und viele Lacher im Netz waren die Folge.

OpRussia: Taxi bitte

OpRussia: Der Yandex-Hack sorgt für viele Lacher im Netz
OpRussia: Der Yandex-Hack sorgt für viele Lacher im Netz

Dass auch Hacker durchaus Sinn für Humor haben, hat das Anonymous-Kollektiv mit ihrer gestrigen Aktion gegen Russland ganz klar beweisen können. Denn durch den Hack der Yandex-Taxi-App gelang es ihnen anscheinend, Dutzende von Taxis zur selben Zeit an denselben Ort zu bestellen.

Schauplatz des eher ungewöhnlichen Spektakels war demnach die in Moskau sehr bekannte „Kutuzov Prospect„-Straße.

Zufall oder nicht, sämtliche Taxis wurden zu ein und derselben denkwürdigen Adresse geordert. Einem Gebäude aus der Zeit des Stalinismus, das Hotel Ukraine.

Kein vor und kein zurück – Taxis steckten lange fest

Medienberichten zufolge dauerte das durch Anonymous und OpRussia verursachte Chaos ca. 40 lange Minuten. Gefangen in einer „Verkehrsfalle“, gab es für die Taxifahrer kein entrinnen.

Die Taxifahrer standen wegen der gefälschten Bestellungen etwa 40 Minuten im Stau. Die Frage einer Entschädigung für die Fahrer wird in naher Zukunft geklärt werden.

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Ob die Taxifahrer tatsächlich eine Entschädigung für ihre verlorene Zeit bekommen oder auf dem Schaden sitzen bleiben werden, bleibt abzuwarten. Ein Sprecher von Yandex gab derweil bekannt: „die Algorithmen zur Erkennung und Verhinderung solcher Angriffe wurden bereits verbessert„.

Während Yandex wohl damit beschäftigt gewesen sein dürfte, die Sicherheitslücke ihrer App zu schließen und die russischen Taxifahrer um ihr Geld bangen müssen, ist das Gelächter im Netz groß.

Anonymous weiterhin im Cyberkrieg

Dass Anonymous dem russischen Präsidenten Wladimir Putin schon vor einiger Zeit den „Cyberkrieg“ erklärt hat, ist bekannt. Immer wieder kommt es seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu Aktionen des Hacker-Kollektivs.

Nicht zuletzt das Doxing von persönlichen Daten russischer Soldaten dürfte dem Kreml noch eine ganze Zeit lang sauer aufstoßen.

Schließlich hatte das ukrainische Online-Magazin Ukrajinska am ersten März 2022 Prawda einen über 6.600 Seiten starken Datensatz mit persönlichen Informationen von mehr als 120.000 aktuell in der Ukraine kämpfenden russischen Soldaten veröffentlicht.

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Aber auch der Angriff auf den russischen Inlandsgeheimdienst FSB, dessen Webseite man kurzerhand vom Netz genommen hatte, zeigt, dass sie ihren Worten Taten folgen lassen.

Für derart viele Lacher wie jetzt durch das verursachte „Taxi-Chaos“ in Moskau, sorgen die Aktionen von Anonymous allerdings selten.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.