Nicht mehr wie bisher melden sich Betrüger mittels Enkeltrick telefonisch bei ihren Opfern. Sie nutzen nun offenbar WhatsApp für ihre Masche.
Betrüger konnten allein am Donnerstag (10. 03.) per Enkeltrick mehrere Tausend Euro sowohl in Bensheim, als auch in Brensbach ergaunern. Da gerade in jüngster Zeit die neue Betrugsmasche regelrecht boomt, warnt die Polizei Südhessen vor dem Enkeltrick 2.0 in einer Pressemitteilung.
Die Polizei Südhessen erreichte in jüngster Zeit vermehrt Betrugs-Meldungen über den Enkeltrick in neuem Gewand. Traf die Masche bisher vermehrt alte Menschen und kontaktierten die Betrüger diese vorzugsweise am Telefon, so haben sich diese nun offenbar zeitgemäßer aufgestellt. Immer häufiger beobachtet die Polizei demgemäß, dass Messenger-Nachrichten eine Kontaktaufnahme per Telefon ablösen. Dort drängen die Kriminellen dann ihre Opfer im Namen von Söhnen, Töchtern oder Enkel mit altbewährten Methoden zu Überweisungen.
Enkeltrick 2.0: Telefonanrufe waren gestern – Masche erfolgt nun per Messenger
Wie im aufgeführten Beispiel geben sie vor, ihr Handy wäre defekt. So erklären sie ihre neue, dem Teilnehmer noch unbekannte Nummer. Nicht an einen Betrug denkend, antworten die meisten der auf diese Weise Angeschriebenen. Nun kann die Masche, wie der klassische Enkeltrick am Telefon, mit einer zunächst namenlosen Anfrage starten. Infolge spinnen die Betrüger ihre Geschichte fort und feilen sie aus. Sie bitten dann, ihre neue Nummer zu speichern und natürlich aufgrund einer aktuellen, akuten Notlage um Geld.
Hat man einmal angebissen, nimmt der Enkeltrick seinen Lauf. Besonders häufig erklären die vermeintlichen Enkel, dass sie gerade keine Überweisung tätigen können. Aufgrund des defekten Handys bestünde leider keine Möglichkeit, auf ihr Online-Banking zuzugreifen. Es stehe allerdings eine dringende Rechnung aus, die bezahlt werden muss. Die Betrüger bitten dann darum, einen Geldbetrag für sie zu überweisen. Dafür geben sie schließlich ein Konto an, auf das das Geld fließen soll. Meistens fordern sie mehrere Tausend Euro. Angeblich wollen sie den Betrag schon innerhalb weniger Tagen wieder zurücküberweisen, was jedoch tatsächlich nie geschieht.
Verhaltenstipps für von Enkeltrick-Masche Betroffenen
Die Polizei Südhessen warnt daher besonders vor Messenger-Nachrichten, die Teilnehmer mit unbekannter Nummer senden. Hier ist ein gesundes Misstrauen angebracht. Sie gibt aber zudem auch, neben der allgemeinen Warnung, noch einige nützliche Verhaltenstipps mit auf den Weg:
Folgende Verhaltenstipps gilt es zu beherzigen:
- Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten
Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht
automatisch ab. - Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer
nach. - Niemals Geldüberweisungen nur aufgrund einer Messenger Nachricht
einer unbekannten Nummer tätigen!
Was ist zu tun?
„Auf keinen Fall sofort überweisen. Überprüfen Sie die Angaben. Rufen Sie bei der Person unter der ihnen bekannten (alten) Telefonnummer an.“
Wie kann man sich vor solchen Nachrichten schützen?
„Überprüfen Sie den Datenschutz Ihres Accounts in den Einstellungen. Schränken Sie z.B. die Sichtbarkeit Ihres Profilbildes für alle Nutzer ein.“
Letztlich ist noch angeraten, ist man dem Enkeltrick aufgesessen, die Polizei zu kontaktieren und Strafanzeige zu erstatten.
Tarnkappe.info