Schlag gegen Enkeltrick-Betrüger: Die Polizei hat in Berlin-Mitte mehrere Wohnungen durchsucht und neun Personen festgenommen.
In Zusammenarbeit der Berliner Strafverfolgungsbehörden mit Europol und polnischen Kollegen gelang es dem Landeskriminalamt Berlin gegen eine grenzüberschreitend agierende Bande vorzugehen. Im Rahmen einer Razzia nahmen Beamte der Polizei neun Personen in Gewahrsam. Ihnen wird Betrug mittels Enkeltrick vorgeworfen, teilt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Polizei Berlin am Freitag mit. Die Verdächtigen sollen anhand des Enkeltricks Menschen in Polen um ihr Vermögen gebracht haben. Wie die Polizei mitteilt, wurden dabei „meist ältere Menschen unter Legenden aufgefordert, Geld an Personen zu übergeben, die im Anschluss bei ihnen zu Hause erscheinen“. Intensive Ermittlungen der Polizei führten zu insgesamt fünf Wohnungen in Berlin, in der Mohren- und Leipziger Straße. Von hier aus sollen die betrügerischen Anrufe nach Polen erfolgt sein.Beschlagnahme seltener Goldmünzen als mutmaßliche Beute aus früheren Tat
Bei sich anschließenden Hausdurchsuchungen, dank richterlicher Beschlüsse, haben Ermittler am vergangenen Donnerstag mehrere Wohnungen im Bezirk Mitte kurz nach 14 Uhr durchsucht. Dabei stellte man umfangreiche Beweismittel sicher. Darunter befanden sich auch seltene Goldmünzen. Die Beamten vermuten, dass sie damit eine mutmaßliche Beute aus einer früheren Tat beschlagnahmten. Sowohl die Auswertung der Beweismittel, als auch die Ermittlungen in dem Gesamtkomplex durch die Polizei, dauern noch an. Im Zuge der Festnahmen von insgesamt neun Personen, Frauen bzw. Männer im Alter zwischen 14 bis 51 Jahren, spielten sich wahre Dramen, wie in einem Krimi, ab. Die Polizei stellt die Ereignisse wie folgt dar:„Während der Festnahmen flüchtete ein 29-Jähriger aus einer Wohnung in der vierten Etage und sprang vom Balkon auf den Balkon der Wohnung darunter, wo er von den Einsatzkräften festgenommen wurde. Eine 38-Jährige erlitt einen Schwächeanfall und wurde nach der Behandlung im Krankenhaus ins Polizeigewahrsam genommen. Einen 35-Jährigen hat man bereits mit einem internationalen Haftbefehl gesucht.“Zwei Jugendliche überstellte man dem Jugendnotdienst, die Erwachsenen dem Betrugsdezernat des Landeskriminalamtes.