Eine Razzia führt zur Aufdeckung des Entwicklerteams der Schadsoftware Hive RAT. Die Gefährlichkeit dieses Fernzugriffstrojaners ist enorm.
Zwei Festnahmen in Australien und den USA haben ein Netzwerk von Hackern und Helfern aufgedeckt, das hinter der Entwicklung und Verbreitung von Hive RAT (ehemals Firebird) steckt. Diese Malware, die als Fernzugriffstrojaner fungiert, ermöglicht es den Tätern, die Kontrolle über Computer zu übernehmen und sensible Informationen zu stehlen.
Hive RAT-Entwickler und Komplize gehen den Behörden ins Netz
Im Mittelpunkt der Razzia steht ein 24-jähriger Mann aus Los Angeles, Edmond Chakhmakhchyan, der unter dem Pseudonym „Corruption“ bekannt ist. Er wurde beim Verkauf einer Lizenz für Hive RAT erwischt und verhaftet. Ihm wird Verschwörung und Werbung für ein Überwachungsprogramm vorgeworfen, was ihm jeweils bis zu fünf Jahre Gefängnis einbringen könnte.
Chakhmakhchyan wird vorgeworfen, eng mit dem Entwickler des Fernzugriffstrojaners zusammengearbeitet zu haben. Gerichtsdokumente deuten darauf hin, dass er das Produkt beworben, Zahlungen in Kryptowährung entgegengenommen und technische Unterstützung geleistet hat.
Die Malware namens Hive RAT ist extrem gefährlich. Sie ermöglicht es den Tätern, Programme zu beenden, Tastatureingaben aufzuzeichnen und sogar Passwörter für Bankkonten und Kryptowährungs-Wallets zu stehlen. Der daraus entstehende finanzielle Schaden kann gravierend sein.
Der Beitrag Australiens im Kampf gegen Internetkriminalität
Die australische Bundespolizei (AFP) schaffte es nach langjährigen Ermittlungen, allem Anschein nach, den Hive RAT-Entwickler zu verhaften. Sie konnten einen namentlich nicht genannten Verdächtigen wegen seiner Beteiligung an der Entwicklung und dem Verkauf des Trojaners anklagen. Die Anklagepunkte sind äußerst schwerwiegend: die Herstellung, Kontrolle und Bereitstellung von Programmen bzw. Code für kriminelle Zwecke. Dies berichtet The Hacker News in einem aktuellen Artikel.
Sue Evans, stellvertretende Leiterin der Cybercrime-Abteilung der AFP, stellte fest: „Cyberkriminalität sei die Plage des 21. Jahrhunderts und die Polizei beobachte weiterhin einen dramatischen Anstieg der Anzahl und der Kosten von Internetkriminalität in Australien„.
Die Razzia gegen den Entwickler von Hive RAT und einen seiner Komplizen zeigt, dass die Bekämpfung der Cyberkriminalität eine globale Herausforderung ist – und sicherlich auch bleiben wird.