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KBoxServ: europaweite IPTV-Razzia auch in Hanau, Stuttgart & Wuppertal

Im Rahmen einer Razzia wurden an 20 Orten Server in ganz Europa beschlagnahmt. Die KBOXServ-Box hatte über 82.000 Werke im Angebot.

Im Rahmen einer europaweiten Razzia hat die Polizeibehörde Europol 11 IPTV-Server in Deutschland, Frankreich, Niederlande und in der Schweiz beschlagnahmt. Die KBoxServ IPTV-Boxen hat man primär in Italien zum Kauf angeboten. Sie erlaubten gegen Bezahlung den Konsum von zahlreichen Sportevents, Kinofilmen und TV-Serien. Doch damit ist jetzt Schluss.

KBoxServ: Beschlagnahmungen zeitgleich an mehreren Orten

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Europol hat gestern eine europaweite Razzia gegen eine IPTV-Bande bekannt gegeben. In Italien verhaftete man den Hauptverdächtigen. Den Gesamtgewinn schätzt man auf 1.9 Millionen Euro. Die Durchsuchungen fanden zugleich an mehreren Orten statt. Sieben Server in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und in der Schweiz hat man insgesamt vom Netz genommen. Bei den neun Hausdurchsuchungen nahm man drei Verdächtige fest und fror das Geld auf acht Schweizer Konten ein.

Die Webseite von KBoxServ hat man zeitgleich zu den Razzien beschlagnahmt. Die Android-Box soll über 82.000 verschiedene Werke im Angebot gehabt haben. Nach offiziellen Angaben konnten die Betreiber rund 20.000 dieser IPTV-Boxen online verkaufen. Die Schweizer Betreibergesellschaft verkaufte die fertig konfigurierten Boxen für jeweils 150 Franken. Sie waren auch an der Organisation der Webhosting-Server überall in Europa beteiligt. Ursprünglich hatten der TV-Sender Canal+ und Nagra, ein Hersteller für digitale Zugangsgeräte für Kabel- und Satellitenfernsehen, Strafanzeige gegen den Schweizer Anbieter KBoxServ gestellt.

Bei Facebook, Instagram etc. warb KBoxServ umfangreich für die Servicedienstleistungen der eigenen IPTV-Boxen. Den Angeboten konnte man aber nicht entnehmen, dass die Käufer damit gegen geltendes Recht verstoßen haben.

Rechteinhaber mit Ausgang der Razzia zufrieden

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Die weltweite Piraterie von Inhalten ist ein zunehmendes Problem, das die Produzenten von Inhalten betrügt und das Vertrauen der Kunden in die Dienstanbieter untergräbt“, teilte Pascal Métral, der Vizepräsident der Rechtsabteilung und Leiter der Abteilung für Ermittlungen, Aufklärung und Rechtsstreitigkeiten gegen Piraterie bei Nagra im Rahmen der Pressemitteilung mit.

KBoxServ hat zwar behauptet, in voller Legalität zu arbeiten, aber es handelt sich um einen echten Piratensender, der heute aufgelöst wurde – eine Organisation, die in den letzten Jahren gestohlene Premium-Inhalte an Tausende von Benutzern gegen hohe Gewinne gesendet hat“.

Update

Wir haben die News kopmlett überarbeitet. Eurojust und Europol haben auf ihrer Webseite jeweils eine eigene Razzia bekannt gegeben. Die Organisationen berichten häufiger zeitgleich mit unterschiedlichen Texten über gemeinsame Aktionen, was dieses Mal für Verwirrung gesorgt hat.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.