DiDW Zwei
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DiDW Zwei: bitte Fragen für ein Community-Interview einreichen

Die Macher des Forums Deutschland im DeepWeb II (DiDW Zwei) stellen sich unseren Fragen, die wir noch bis zum 26. Oktober 2018 sammeln.

Die Behörden trennten im Juni 2017 das Forum „Deutschland im DeepWeb“ (DiDW) vom Netz. Zuvor tauschten sich dort über 20.000 angemeldete Benutzer frei und völlig unzensiert über alle möglichen Themen aus. Ex-Betreiber Lucky wird unter anderem vorgeworfen, in seinem Forum zu wenig gegen den Verkauf von Stoffen unternommen zu haben, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Der inoffizielle Nachfolger „DiDW Zwei“ kann neuerdings mittels Tor Browser unter der Adresse didwzweiypgcznon.onion besucht werden. Wir sammeln bis zum 26. Oktober 2018 Fragen für ein Community-Interview und hoffen auf rege Beteiligung.

DiDW Zwei gegen Informationskontrolle

Der Slogan des neuen Deepweb Forums „DiDW Zwei“ lautet „Deutschland – Informationskontrolle, nein danke!“ Im November 2017 registrierten sich dort die ersten Administratoren. Bisher werden dort nach eigenen Angaben 956 Accounts gezählt. Von der Masse an Usern und den traumhaften Zugriffszahlen des Vorgängers ist man offenbar noch sehr weit entfernt.

Registrierung bei DiDW Zwei: Hürden für Laien zu hoch?

Bitmessage LogoWer sich bei „DiDW Zwei“ anmelden will, muss zwingend den dezentralen Nachrichten-Client Bitmessage installieren. Ohne eine Identität bei Bitmessage, ist dort leider kein neuer Account möglich. Mitbetreiber Sudo hebt bei unserer Kontaktaufnahme den Nachteil zentraler E-Mail-Anbieter wie Gmail, Yahoo! & Co. hervor. Die Nutzung von Bitmessage sei in Verbindung mit dem TOR-Netzwerk deutlich sicherer, weil die Kommunikation dezentral ausgelegt ist. Sudo sieht zwar ein, dass man mit dieser Hürde viele weniger technisch versierte Nutzer abschreckt. Andererseits diene diese Barriere „vielleicht auch nur deren Sicherheit„. Wer nicht dazu in der Lage ist, einen simplen Client ans Laufen zu bekommen, hat an solchen Orten wohl auch nichts zu suchen.

Die Chat-Software Bitmessage ist kostenlos für Linux-Distributionen, Mac OS X und Windows verfügbar. Die Installation ist selbsterklärend, das Anlegen einer neuen Identität ist auch kein Hexenwerk. Trotzdem würde mich für unser Interview schon mal vorab interessieren, ob man sich mit derartigen Behinderungen nicht selbst ein Bein stellt?! Ohne Zweifel gibt es selbst im Clearnet (WWW) innerhalb und außerhalb von Foren ausreichend viele Stellen, wo man sich anonym austauschen kann. Von daher ist es in meinen Augen unwahrscheinlich, dass sonderlich viele Menschen freiwillig derartige Barrieren überwinden, nur um bei einem für sie unbekannten Forum mitdiskutieren zu können.

Breites Themen-Spektrum für Diskussionen vorhanden

DiDW Zwei Mauer Deutschland im Deepweb
Signatur eines Users bei DiDW Zwei

Ansonsten gibt es dort an Themen für Threads fast nichts, was es nicht gibt. Von politischen oder religiösen Diskussionen abgesehen, tauscht man sich über Doping, Drogen, Kryptowährungen, Software, Erotik / Sex, Cybercrime, Fraud und Selbstmord aus, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Im „DiDW Zwei“ will man offenbar allen möglichen Themen und Meinungen genügend Raum bieten.

Das Problem: Diese Offenheit zieht automatisch über kurz oder lang Freunde von Verschwörungstheorien und Anbieter verbotener Dienstleistungen und Waren magisch an. An den verschwurbselten Theorien mancher Leute, die sowieso überall im Netz präsent sind, wird kaum jemand Anstoß nehmen. Doch bei den Werbe-Threads mancher Drogen-Verkäufer im Deep Web sieht die Lage anders aus. Wenn derartige Werbung erlaubt ist, dürfte dies über kurz oder lang die Polizei auf den Plan rufen.

darknet stefan meyWas würdet ihr die Betreiber vom DiDW Zwei gerne fragen? Schreibt uns eure Fragen hier als Kommentar rein!

Einsendeschluss ist der 26. Oktober 2018, danach nehmen wir keine weiteren Fragen mehr an!

Quelle Beitragsbild, thx! (CC0 1.0)

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.