Aus Wikitribune wird WT:Social
Aus Wikitribune wird WT:Social

WT:Social: Wikipedia-Gründer möchte sein eigenes soziales Netzwerk

Jimmy Wales, Mitgründer von Wikipedia, möchte mit einem zweiten Anlauf, seinen Traum von einem eigenen Sozialen-Netzwerk zu verwirklichen.

Jimmy Wales, Mitgründer von Wikipedia, möchte im zweiten Anlauf, seinen Traum von einem eigenen sozialen Netzwerk verwirklichen. Mit WT:Social möchte er Facebook und Co. endlich die Stirn bieten. Ob das Vorhaben gelingen wird?

Aus Wikitribune wird WT:Social

WT:Social ist nicht der erste Anlauf von Jimmy Wales, dem Mitgründer von Wikipedia, seine eigene Social-Media Plattform aufzubauen. Bereits Anfang 2017 ging Wales mit der Nachrichtenplattform „Wikitribune“ an den Start. Mit Hilfe des durch Wikitribune gesammelten Wissens, soll nun die neue Plattform WT:Social entstehen. „WT“ steht beim neuen Domain-Namen für Wikitribune, „Social“ steht für die Social-Media Plattform, die es jetzt werden will.

Die neue Wikitribune ist eine völlig einzigartige und leicht verrückte Idee: eine neue Plattform für gemeinschaftlich editierbare soziale Netzwerke. Wie bisher werden wir keine Werbung und keine Paywall haben (Es gibt eine kurze Warteliste, um der neuen Website beizutreten, um uns bei der Skalierung zu helfen. Sie können aber die Warteliste überspringen, wenn Sie Leute einladen oder wenn Sie ein zahlender Unterstützer werden).“ (Wikitribune)

WarteschlangeAm Interesse seitens der User, scheint es diesmal nicht zu mangeln. Waren es bis vor kurzem noch knapp über 3.000 Nutzer, die vor einem in der Warteschlange standen, sind es mittlerweile schon knapp über 7.500. Am gestrigen Mittwoch war die Webseite zeitweise aufgrund des Ansturms nicht mehr erreichbar, die Besucher bekamen nur noch die Fehlermeldung von Cloudflare zu Gesicht.

WT:Social: Entweder ab in die Warteschlange oder „freiwillig“ Spenden

WT:Social
WT:Social Spenden

Wenn man sich frisch auf WT:Social registriert, kann man sich zumindest schon einmal ein bisschen umschauen. Die Freude trübt sich allerdings recht schnell, klickt man auf einen Beitrag, der einen interessiert. Dann nämlich wird man umgeleitet auf eine Seite, die einem zeigt, wie weit hinten man in der Warteschlange ist. Spätestens an dieser Stelle dürften so einige Nutzer auf „Tab schließen“ klicken. Ab diesem Moment, kann man nur noch zwischen seinem Profil auf WT:Social, bzw. auf die Seite mit der Warteschlange hin und her wechseln. Man kommt also nur weiter, wenn man ganz viele Einladungen WT: Social beizutreten an Freunde, Familie oder Arbeitskollegen schickt. Oder aber man darf sofort mit dabei sein. Dann muss man aber 12 Euro im Monat, bzw. 90 Euro jährlich bezahlen. „Freiwillig“, versteht sich.

Klassische Elemente einer Social-Media Plattform

„Meine Idee ist es, die Prinzipien von Wikipedia auf ein soziales Netzwerk zu übertragen“ und „Können Sie sich ein soziales Netzwerk vorstellen, in dem die gesamte Community Beiträge bearbeiten kann?“ fragte Jimmy Wales interessierte Zuhörer auf der Digitalmesse DigitalX in Köln.

Dass es auf Wikipedia nicht immer friedlich zugeht, wenn es um Beiträge und das Bearbeiten dieser Beiträge geht, ist bekannt. Es wird auf jeden Fall spannend zu sehen, wie dieses „Prinzip“ eine gesamte Community Beiträge bearbeiten zu lassen, auf einer Social-Media Plattform funktionieren soll.

Endlich eine brauchbare Alternative zu Facebook?

wt.social

Ob es Jimmy Wales schafft, mit WT:Social eine ernsthafte Alternative zu Facebook aufzuziehen, bleibt abzuwarten. Der Gründer zumindest vertritt die Meinung im O.Ton: „Tschüss, Facebook – es ist Zeit für etwas Neues“.

Mit dieser Aussage hat er nicht ganz Unrecht.  Man muss aber auch nicht unbedingt warten, bis man (Platz 7.500 in der Warteschlange) endlich auch auf Jimmy Wales neue Social-Media Plattform darf. Ob man 12 Euro monatlich bezahlen möchte, muss auch jeder für sich entscheiden. Überdenken, ob man wirklich bei Facebook bleiben will, ist allerdings auch nicht verkehrt. Es gibt ja auch noch ein paar andere Möglichkeiten, die man sich einmal in Ruhe anschauen könnte.

Beitragsbild: geralt, thx! (Pixabay Lizenz)

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.