Patreon entlässt seine gesamte Belegschaft für IT-Sicherheit. Müssen Nutzer der Plattform nun um die Sicherheit ihrer Daten bangen?
Patreon hat plötzlich sein gesamtes IT-Sicherheitsteam entlassen. Grund dafür dürfte der Kostenfaktor sein. Denn für die Sicherheit des bekannten Social-Payment-Service-Anbieters aus den USA soll nun eine externe Firma zuständig werden.
Entlassungen quasi über Nacht
Emily Metcalfe ist nur eine von fünf hoch qualifizierten IT-Security-Spezialisten, welche nun nicht mehr für Patreon arbeiten. Grund für die vielen Entlassungen ist allem Anschein nach ein „Outsourcing“ der hauseigenen Abteilung für IT-Sicherheit.
Dass es sich hierbei anscheinend um das komplette Sicherheitsteam handelt, bestätigt Patreon zwar nicht offiziell, geht aber aus dem Tweet von Emily Metcalfe hervor.
Whitney Merrill, die Gründerin von Crypto & Privacy Village, schreibt dazu auf Twitter: „Wow, Patreon hat sein gesamtes Sicherheitsteam entlassen„. Und weiter schreibt sie: „Was für eine Gelegenheit für uns an hoch qualifizierte IT-Spezialisten zu kommen„.
Führungsetage beschwichtigt – keine Angst um eure Daten
Der NBC-Reporter Kevin Collier bekam auf Nachfrage eine E-Mail von Patreon, in der man darauf hinweist und garantiert, dass die vielen Entlassungen keinerlei Auswirkungen auf die Sicherheit der Plattform hätten.
Auch Ellen Satterwhite, die Leiterin der US-amerikanischen Abteilung von Patreon, bestätigte die fünf Entlassungen. Weiter kommentieren wollte sie diese aber nicht.
Satterwhite wollte nicht sagen, aus welchem Grund Patreon seine Sicherheitsingenieure entlassen hat.
Fügte aber hinzu, dass das Unternehmen mit externen Organisationen zusammenarbeitet, um „unsere Sicherheitskompetenzen weiterzuentwickeln und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen durchzuführen“.
techcrunch.com
Wie zuvor schon erwähnt, dürften sich die IT-Spezialisten aber nicht allzu lange auf Jobsuche befinden. Denn nur kurz nach Bekanntwerden der überraschenden Entlassungen bei Patreon posteten verschiedene Sicherheitsfirmen ihre Jobangebote auf Twitter.
Darunter bekannte Namen wie zum Beispiel Volexity, eine Sicherheitsfirma für Incident Response. Aber auch Mandiant bietet den sich nun auf Jobsuche befindenden IT-Sicherheitsexperten eine berufliche Zukunft.
Patreon: letzter Sicherheitsvorfall ist Jahre her
Man kann über Patreon sagen, was man will. Aber relevante Sicherheitsvorfälle gab es so gut wie keine. Einer allerdings dürfte uns im Gedächtnis bleiben. Denn 2015 konnten Hacker immerhin fast 15 Gigabyte an Passwortdaten, Spendenaufzeichnungen und Quellcode von dem Social-Payment-Service-Anbieter entwenden.
Zuletzt in den Schlagzeilen war die Plattform, als sie gegen QAnon vorgegangen ist.