Forscher haben eine Studie über die Auswirkungen von gewalttätigen Computerspielen vorgelegt. Die Auswirkungen auf Kinder sind nicht bekannt.
Machen Computerspiele aggressiv? In einer aktuellen Langzeitstudie, die im Fachmagazin Molecular Psychiatry veröffentlicht wurde, über die Auswirkungen von Gewaltspielen am Computer haben Hamburger Wissenschaftler nachgewiesen, dass das Spielen von gewaltverherrlichenden Computerspielen bei Erwachsenen zu keinerlei Aggressivität führt. Ob das auch auf das Verhalten von computerspielenden Kindern oder Jugendlichen zutreffe, sei nicht untersucht worden. Dies erklärte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). An der Untersuchung nahmen 90 Erwachsene mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren teil. 48 davon waren weiblich.
Machen Computerspiele aggressiv?
Die Probanden, alles keine Harcore-Gamer, teilten die Forscher in drei Gruppen auf. Eine davon spielte in einem Zeitraum von zwei Monaten im Durchschnitt 33 Stunden lang das Action- und Shooter-Game Grand Theft Auto. Bei GTA werden die Akteure für aggressives Verhalten belohnt. In der zweiten Gruppe spielten die Teilnehmer das Simulations- und Strategiespiel „Die Sims“. In dem kreieren Spieler virtuelle Figuren, deren Aussehen sowie Personalität sie individuell formen. Sie können dann die Figuren in ihren sozialen Netzwerken begleiten. Und die restlichen Probanden spielten gar keine Computerspiele.
Die Wissenschaftler kontrollierten anhand verschiedener Untersuchungen, wie Fragebögen und impliziten Verhaltenstests, die Aggression sowie die unterschwellige Aggression der Teilnehmer, sowohl vor der Spielzeit als auch danach. Darüber hinaus wurde auch das Sozialverhalten, vor allem die Empathie-Fähigkeit überprüft. Diese Tests wurden zwei Monate nach dem letzten Videospiel wiederholt. Als Fazit ergab sich das Resultat, dass sich unabhängig von der verstrichenen Zeit „keine signifikanten oder relevanten Verhaltensänderungen der Spieler“ feststellen ließen.
Forscher konnten keine erheblichen Veränderungen im Verhalten feststellen
Simone Kühn, Arbeitsgruppenleiterin aus der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE zieht die folgende Bilanz. „Der in der Öffentlichkeit oft angeführte negative Einfluss von Computerspielen auf das Verhalten der Spielerinnen und Spieler lässt sich wissenschaftlich nicht nachweisen. In unserer Studie konnten wir keine signifikanten oder relevanten Verhaltensänderungen der erwachsenen Probanden feststellen.
Nun ist noch mehr zu erforschen. Nämlich, ob sich auch das Verhalten von Kindern und Jugendlichen nicht durch das Spielen von Gewaltspielen nachhaltig verändert“. Zu erforschen müsse man noch, ob man die Ergebnisse auch auf das Verhalten von computerspielenden Kindern oder Jugendlichen übertragen kann.
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