Oppenheimer, Barbie
Oppenheimer, Barbie
Bildquelle: Belkaa Photographer, Lizenz

Oppenheimer erlebte Download-Anstieg von 135%

Nachdem Oppenheimer sieben Oscars verliehen bekam, stieg die P2P-Nutzung des Films stark an. Die Academy Awards sind immer noch relevant.

Das Historiendrama Oppenheimer war im vergangenen Jahr nicht nur in den USA einer der am häufigsten gesehenen Filme in den Kinos. Der Film spielte an den Kinokassen fast eine Milliarde US-Dollar ein. Seit einigen Monaten ist der Film auch auf Piratenseiten weit verbreitet. Man könnte meinen, dass damit eigentlich die Nachfrage befriedigt wäre. Doch mit dem Gewinn der sieben Oscars, unter anderem für den besten Film, hat sich das Interesse der Filmpiraten mehr als verdoppelt. Der gleiche Oscar-Schub betraf übrigens noch andere Titel.

Die Oscar-Verleihung ist auch nach 95 Jahren jedes Jahr aufs Neue die prestigeträchtigste Filmpreisverleihung. Hunderte Millionen Filmfans verfolgten die Show aufmerksam auf der ganzen Welt. Die diesjährige Preisverleihung war keine Ausnahme. Alleine in den USA schauten sich fast 20 Millionen Menschen die Verleihung bei ABC an, ein Vierjahresrekord. Mit respektablem Abstand folgten Poor Things und The Zone of Interest mit jeweils zwei Siegen, gefolgt vom Rest des Feldes der Einzelsieger, darunter Barbie oder Killers of the Flower Moon.

Oppenheimer wiederholte den Oscar-Effekt

Die Auszeichnung der Jury bedeutet aber nicht nur Ruhm und Ehre. Damit kann die Produktionsfirma auch nachträglich noch den Umsatz steigern. Dies war laut Torrentfreak besonders bei Titeln der Fall, die separat verkauft werden und nicht Teil eines Streaming-Pakets sind. Auf der anderen Seite wirken sich die Verleihungen auch auf die Piraterierate aus. Und darauf, was sich die Teilnehmer im Detail herunterladen. Im Gegensatz zu anderen Blockbustern veränderte sich nach Bekanntgabe des Filmes für mehrere Oscar-Nominierungen in den P2P-Tauschbörsen aber nicht viel.

Piraterie stieg nach den Oscars sprunghaft an

Ein Blick auf die Daten zeigt, dass Oppenheimer am Montag und Dienstag nach der Veranstaltung einen massiven Anstieg der Downloads um 135 % im Vergleich zu denselben Tagen in der Vorwoche verzeichnete. Damit war er der am zweithäufigsten raubkopierte Film an diesen Tagen, gleich hinter der Netflix-Produktion Damsel, die erst wenige Tage vorher illegal erschienen ist. Wahrscheinlich hat die Bekanntgabe des Preises für den besten Film dafür gesorgt, dass sich viele den Streifen noch anschauen wollten, die ihn noch nicht kannten. Doch Oppenheimer ist auch in den Verleihcharts von Apple auf einem besseren Platz gelandet.

Während Oppenheimer den größten Anstieg der Piraterie verzeichnete, gab es auch bei anderen Oscar-Preisträgern einen Anstieg der P2P-Downloads. Poor Things zum Beispiel verzeichnete einen satten Anstieg von 39 %. Killers of the Flower Moon (30 %) verzeichnete ebenfalls einen gesunden zweistelligen Zuwachs. Die Downloads von The Zone of Interest stiegen um 116 %.

Oscar-Preisträger erleben einen Anstieg der Piraterie

Als Barbie und Oppenheimer letzten Sommer in die Kinos kamen, wurde der Begriff „Barbenheimer“ zu einem Internet-Phänomen. Heute jedoch könnten die Unterschiede zwischen diesen beiden Kassenschlagern nicht größer sein. Obwohl sich Barbie einen Oscar in der Kategorie „Bester Song“ sichern konnte, ist die Zahl der Raubkopien geringer als bei allen anderen hier genannten Filmen. Die Zahl der P2P-Transfers ist im Vergleich zur Vorwoche der Verleihung zwar etwas gestiegen, aber mit 28 % ist dieser Anstieg im Vergleich zu Oppenheimer eher bescheiden.

Gemessen hat den Anstieg der Transfers das Portal iknowwhatyoudownload.com, das die P2P-Transfers analysiert. Die Auswirkungen im Bereich Streaming oder dem Download per Sharehoster, Usenet, via FTP etc. dürften in etwa die gleichen sein, doch diese kann man nicht messen.

Wie bei allen Trends halten auch die Piraterieschübe nicht lange an. Sie sind bereits nach einem Tag zurückgegangen und haben sich zwischenzeitlich wieder normalisiert. Gestern war der Film schon wieder auf Platz 8 gerutscht. Filme machen bei BitTorrent-Transfers tagtäglich mit großem Abstand den Löwenanteil aus. Sie kamen gestern immerhin auf einen Anteil von 67 Prozent.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.