Die Polizei der britischen Region Südwales hat einen Drogenhändler dank eines Fotos von einem Fingerabdruck ausfindig gemacht.
Ein Bild, das Elliott M. aus Redditch, Großbritannien, über WhatsApp als Werbefoto für seine Drogendienste machte, wurde ihm letztlich zum Verhängnis. Es zeigte neben seinem Fingerabdruck eingeschweißte Ecstasy-Tabletten. Walisische Ermittler haben es erstmals geschafft, von einem fotografierten Finger einen Fingerabdruck zu rekunstruieren, der sie schließlich auf M.s Fährte brachte, berichtet die BBC.
Fingerabdruck überführte einen Drogenhändler
Auf M.s Spur gelangte die Polizei durch eine vorher stattgefundene Hausdurchsuchung in einem Haus im Kenfig-Hill-Viertel, in Bridgend County, bei einem Verdächtigen. Die Polizei der walisischen Stadt Bridgend beschlagnahmte dabei auch ein Smartphone. Darauf fanden die Beamten Whatsapp-Textnachrichten mit Kaufangeboten für Drogen und innerhalb des Chats auch besagtes Foto, auf dem eine Handfläche voller Ecstasy-Tabletten abgebildet war.
Das Bild mit dem Fingerabdruck wurde an die forensische Abteilung der Polizei South Wales geschickt. Auf den Fotos waren allerdings nur der mittlere und untere Bereich eines Fingers zu erkennen. Das Problem dabei war, dass damit der Fotofingerabdruck nicht direkt mit der Datenbank abgeglichen werden konnte, weil dort nur die Abdrücke von den Fingerkuppen gespeichert sind. Forensiker versuchten nun, aus den nur teilweise sichtbaren Fingern einen Abdruck zu rekonstruieren. Das gelang, der Verdächtige konnte so überführt werden.
Schleusentore für weitere Ermittlungen
Laut BBC wäre das zumindest für Wales der erste erfolgreiche Einsatz dieser Ermittlungsmethode. Polizeisprecher Dave Thomas erklärte der BBC. „Auch wenn Größe und Qualität des Fotos eine Herausforderung waren. So reichte es doch für den Beweis, dass er der Drogenhändler war.“ Der Fall sei wegweisend. Er habe regelrecht die Schleusentore für weitere Ermittlungen geöffnet. Kriminelle würden nicht daran denken, dass Fotos ihrer Hand Rückschlüsse auf ihren Fingerabdruck erlauben. Nach diesem Erfolg schicken Polizeibeamte nun reihenweise Fotos aus beschlagnahmten Geräte mit abgebildeten Händen an ihre Digitaleinheit, so Thomas weiter.
Bildquelle: bluebudgie, thx! (CC0 1.0 PD)
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