Drachenlord
Der Drachenlord lebt schon länger auf der Straße.

Drachenlord verdiente im Juni stolze 4.807,36 €

Mit Spenden über Tiktok verdiente der fränkische Ex-YouTuber Drachenlord im Juni stolze 4.807,36 Euro. Die Gebühren sind schon abgezogen.

Die Hater, auch Haider genannt, haben für die letzten Monate das Einkommen des Drachenlords bei TikTok ausgerechnet. Bei 486 Abonnenten und diversen Einzelspenden kam er im Juni auf ein zu versteuerndes Monatseinkommen von bald 5.000 Euro.

Was der Plattformbetreiber von TikTok an Gebühren vom Empfänger abzieht, und das ist nicht wenig, hat man dort schon mit eingerechnet.

Drachenlord bettelt trotz Monatsumsatz von fast 5.000 €

Das hält den ehemaligen YouTuber Rainer Winkler nicht davon ab, in seinen Live-Streams weiter um Geld zu betteln. Im April bat er seine Drachis (= seine Fanbase) um 5.400 Euro, um sich die MPU und ein neues Auto leisten zu können.

Dass er zumindest teilweise für den Verlust seines Führerscheins verantwortlich ist, verschweigt der Drachenlord hingegen. Im Video-Gespräch bezeichnet er sich als „Influencer“. Das Erstellen von TikTok-Streams, das sei sein Job. Immer wieder äußert er in Streams, er sei an seiner Situation unschuldig.

Wer hat bei eBay tatsächlich 235 EUR für diese Drachenlord-Skulptur bezahlt?

Der reichste Obdachlose Deutschlands?

Ob Rainer Winkler seine Einkünfte ordnungsgemäß versteuert, darf man ernsthaft bezweifeln. In der Vergangenheit ist dies zumindest nicht bekannt geworden. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Februar 2023 hat der Drache insgesamt 10.845,80 Euro umgesetzt. Die Betreiber vom Telegram-Kanal Schanzenwatch Broadcast haben auf Basis der Einnahmen folgendes Fazit gezogen:

„Damit gehört Rainer zu den Spitzenverdienern in Deutschland. Man kann also sagen, er ist einer der reichsten Obdachlosen Deutschlands“.

Kein Cent von fast 11k übrig?

Manch einer wird sich fragen, wie es sein kann, dass der Drachenlord von seinen Einnahmen keine Medizinisch-psychologische-Untersuchung (MPU) bezahlen kann. Immerhin hat er seit Februar schon mehr als das Doppelte der zu erwartenden Kosten erwirtschaftet.

Ja, zugegeben, sein Leben ist teurer als das von anderen. Denn er bekommt keine Wohnung, weil man ihm seine Bleibe sofort madigmachen würde, indem die Haider den Vermieter bedrängen. Das ist bei unzähligen Hotels und anderen Gelegenheiten bereits sehr häufig geschehen.

Drachenlord, TikTok

Trotzdem sollte man sich auch vor Augen halten, dass jeder Sozialhilfeempfänger Deutschlands bis zum Monatsende mit einem Bruchteil des Geldes auskommen muss. Jeder Einzelne der Betroffenen würde sich freuen, wenigstens einmal derart hohe Einnahmen zu generieren.

Account von Drachenlord bei TikTok gesperrt

Vor ein paar Tagen hat TikTok nach diversen Meldungen der Hater mal wieder den Account vom Drachenlord gesperrt. Die Freude der Haider-Community war aber nur von kurzer Dauer. Winkler eröffnete sich, wie schon häufiger geschehen, einfach einen neuen Zugang. Sollte ihm dies gänzlich verwehrt werden, wird er nach einer anderen Video-Plattform Ausschau halten, wo er dann seine Community um Zuwendungen bitten wird.

Ob wir das Verhalten der Haider so ganz grundsätzlich okay finden, weil wir immer wieder über den Drachen berichtet haben? Nein, das tun wir in vielen Fällen nicht. Doch die Problematik ist alles andere als eindimensional. Nicht alles, was die Hater tun, ist korrekt. Doch vieles, was Winkler unternimmt, erscheint leider auch in keinem besseren Licht.

Deswegen als Tipp: Wer sich für mehr Hintergründe interessiert, sollte sich unsere Podcast-Episode zu diesem Thema anhören. Wir sprachen mit einem langjährigen Beobachter des Drachen-Games.

Der befragte PyroPaul kündige uns gegenüber an, er wolle bald mal wieder dem Pilgerweg zur Drachenschanze folgen, auch wenn es dort nichts Spannendes mehr zu sehen gibt. Wir wünschen ihm dabei viel Spaß! Vielleicht bringt er ja ein paar Devotionalien mit.

Was den Podcast betrifft: Der Stream ist natürlich genauso kostenlos, wie auch der Download der Epidsode von unseren Servern.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.