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Bayern könnte dank LuL.to zum Bitcoin-Millionär werden

Die bayerischen Behörden wollen nach Verfahrensende mehr als 24 Bitcoin veräußern, die im Zuge der Razzia von LuL.to beschlagnahmt wurden.

Alleine in der ersten Tranche könnte die bayerische Justiz aufgrund der bei LUL.to beschlagnahmten Wallets Bitcoin im Wert von über 375.000 Euro veräußern, wie der Bayerische Rundfunk heute berichtet hat. Bei der Staatsanwaltschaft Kempten sollen weitere 86 Bitcoin liegen, die man nach Verfahrensende verkaufen könnte.

Bayerische Landeskasse gefüllt dank Bitcoin

Oberstaatsanwalt Thomas Goger, Pressesprecher der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) in Bamberg, erwartet größere Einnahmen aus dem sichergestellten Kryptogeld des Bezahl-Portals Lauschen und Lesen (LuL.to), wie er dem Bayerischen Rundfunk sagte. Deren Betreiber boten bis zur Schließung im Juni dieses Jahres illegale Kopien von Hörbüchern, E-Books und digitalen Zeitschriften zum Kauf an. Im Rahmen der Razzia wurde auch das umfangreiche Guthaben der Cyberkriminellen beschlagnahmt, die ebenfalls den Darknet-Marktplatz Hansa Market organisiert haben.

Laut Goger sollen es mehr als 24 Bitcoin sein, genauere Angaben will er aber gegenüber der Presse momentan nicht machen. Würde man das Wallet zum heutigen Kurs veräußern, wären dies alleine über 375.000 Euro, die damit in die Staatskassen fließen könnten. Nach Recherchen des BR gibt es aber weitere Guthaben, die bei anderen Staatsanwaltschaften liegen. So verfügt die Staatsanwaltschaft Kempten zudem über 86 Bitcoins, die einen derzeitigen Wert von weit über 1.36 Millionen Euro besitzen. Der Verkauf könne aber erst durchgeführt werden, sobald das Verfahren rechtskräftig abgeschlossen ist.

Seit Sommer Hängepartie für ehemalige Nutzer von LuL.to

lul.toMomentan steht noch aus, ob die Staatsanwaltschaften auch gegen die Nutzer des illegalen Download-Portals vorgehen wollen. Die Auswertung der beschlagnahmten Güter ist bei der großen Menge sicher noch immer nicht abgeschlossen. Bislang ist uns von keinem Fall eines LuL.to-Downloaders bekannt, der deswegen bereits Post bekommen hätte.

Oberstaatsanwalt Thomas Goger sagte uns beim Telefonat Ende Oktober, im Fokus der Ermittlungen stünden in erster Linie die mutmaßlichen Betreiber von Hansa Market bzw. LuL.to. Davon abgesehen müsse von der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg später noch geprüft werden, ob sich auch die Kunden von LuL.to strafrechtlich verantworten müssen.

Bitcoin-Verkauf: Hessen macht es vor

Im Bundesland Hessen planen die Behörden nach Medienangaben derzeit den Verkauf beschlagnahmter Bitcoin im Wert von über zwei Millionen Euro. Hier wurden vor drei Jahren 126 Stück sichergestellt. Den Behörden ist offenbar nicht entgangen, dass der Kurs mehrerer Kryptowährungen im Verlauf der letzten Monate regelrecht durch die Decke gegangen ist. Vor allem der Wert des Bitcoin hat sich in letzter Zeit drastisch erhöht. Sollte der Trend anhalten, könnte auch in Bayern nach Ende der Verfahren der Rubel rollen. Doch wie es aussieht, fließt bis dahin noch einiges Wasser den Rhein hinunter…

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.