Bitfinex auf einem Smartphone
Bitfinex auf einem Smartphone
Bildquelle: rafapress, Lizenz

Bitfinex-Diebstahl: Paar wäscht 4 Milliarden Dollar in gestohlenen Bitcoins

Der Bitcoin-Diebstahl bei Bitfinex im Jahr 2016 dürfte in die Geschichte eingehen. Einem Ehepaar drohen nun jahrzehntelange Haftstrafen.

In einem atemberaubenden Fall von Cyberkriminalität und Geldwäsche hat ein Ehepaar gestanden, Bitcoins im Wert von 4 Milliarden Dollar gewaschen zu haben, die 2016 von der Kryptowährungsbörse Bitfinex gestohlen worden waren. Ihnen drohen nun jahrzehntelange Haftstrafen.

Bitfinex: Knapp 120.000 Bitcoins lösten sich in Luft auf

Ilya Lichtenstein und Heather Morgan haben sich schuldig bekannt. Sie haben nach dem Bitfinex-Superdiebstahl im Jahr 2016 rund 4 Milliarden Dollar in gestohlenen Bitcoins gewaschen. Bitfinex, eine Kryptowährungsbörse mit Sitz in Hongkong, war damals Ziel eines massiven Hackerangriffs, bei dem rund 120.000 Bitcoins gestohlen wurden.

Bitfinex

Die Täter verwendeten demnach ausgeklügelte Methoden, um ihre Spuren zu verwischen. Lichtenstein verschaffte sich Zugang zum Bitfinex-Netzwerk und initiierte mehr als 2.000 betrügerische Transaktionen. Er transferierte 119.754 Bitcoins auf eine von ihm kontrollierte Kryptowährungs-Wallet. Das Pärchen leitete das gestohlene Geld durch ein Labyrinth von Konten, um es zu waschen. Ein Teil des Geldes soll sogar in Goldmünzen umgetauscht worden sein, welche Morgan vergrub. Das berichtete „The Register“ in einem aktuellen Artikel.

Das FBI konnte rund 95.000 der von Bitfinex gestohlenen Bitcoins zurückverfolgen, die damals einen Wert von 3,6 Milliarden Dollar hatten. Diese Beschlagnahmung kann als eine der größten in der Geschichte angesehen werden. Denn seitdem konnten die Ermittlungsbehörden weitere 475 Millionen US-Dollar beschlagnahmen.

Ein Gerichtsdokument beschreibt den Fluss der gestohlenen Gelder

Die US-Staatsanwaltschaft beschreibt in einer eidesstattlichen Erklärung den Fluss der gestohlenen Gelder über mehrere Konten, die mit den Angeklagten in Verbindung stehen. Die Ermittlungen wurden durch Informationen von „privaten Einrichtungen“ unterstützt, die von der US-Regierung als vertrauenswürdig eingestuft wurden und möglicherweise durch eine Belohnung von Bitfinex motiviert waren.

Im Zuge der Ermittlungen gab Bitfinex bekannt, einen Teil der gestohlenen Gelder wiedererlangt zu haben. Diese seien in Form von Recovery Right Tokens (RRTs) an die Kontoinhaber ausgegeben worden. Dabei handelte es sich um eine spekulative Entschädigung für die Opfer des Diebstahls.

Ilya Lichtenstein drohen nun bis zu 20 Jahre Haft, nachdem er sich der Verschwörung zur Geldwäsche schuldig bekannt hat. Heather Morgan bekannte sich in zwei Anklagepunkten schuldig und muss mit einer Haftstrafe von jeweils bis zu fünf Jahren rechnen.

Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.