Usenet-Anbieter
Diogo Costa Leite, thx! (CC BY-SA 4.0)

Usenet größter Verbreitungsweg für Kinderpornographie

Laut dem Branchenverband eco ist das Usenet dieses Jahr mit 94,8% zum wichtigsten Verbreitungsweg von Kinderpornographie geworden.

Laut eco ist das Usenet zum wichtigsten Verbreitungsweg von Kinderpornographie geworden. 94,8% der gemeldeten Werke entstammten im Vorjahr Newsgroups des Usenet. Auch sei die Anzahl der Meldungen insgesamt stark angestiegen. So erreichte man im ersten Halbjahr dieses Jahres fast so viele Meldungen wie im gesamten Vorjahr.

Kurz notiert: Nach Angaben des eco Branchenverbandes gab es in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 bezogen auf das Usenet mit 27.604 Meldungen von anstößigem Material fast so viele Meldungen wie im gesamten Vorjahr. 75% aller berechtigten Meldungen an die Mitarbeiter der Internet-Beschwerdestelle.de betrafen dabei kinderpornografische Werke.

Fast alle Beschwerden (94,8% der Meldungen) beziehen sich dabei auf das Usenet, 2016 waren es 93,6%. An zweiter Stelle für die Verbreitung von Kinderpornografie stehen weit abgeschlagen Webseiten. In vielen Fällen handelt es sich dabei wahrscheinlich um einschlägige Foren. Der Anteil der gemeldeten Dateien auf Webseiten beläuft sich in 2016 auf lediglich auf 3,8% der Meldungen, im Jahr zuvor waren es noch 5,6%.

report illegal content kinderpornographie usenetZiel der Erhebung ist es, das anstößige Material zeitnah löschen zu lassen, sofern dies überhaupt möglich ist (wie beispielsweise Inhalte, die via P2P ausgetauscht werden). Vor einigen Jahren gab eco an, hierzulande gelänge das Löschen von fraglichen Web-Inhalten innerhalb eines Tages oder sogar binnen weniger Stunden. Beschwerden von Inhalten auf Auslands-Servern reicht der Branchenverband eco an die international tätige Vereinigung Inhope weiter. Die meisten Werke seien dann maximal nach einer Woche offline, hieß es schon vor mehreren Jahren.

Dennoch wird der Binärbereich des Usenet sicher nur vergleichsweise selten für den Austausch von problematischen Dateien genutzt.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.