Der ehemalige Betreiber des Forums Saugking.net wurde kürzlich vom Schöffengericht Gütersloh zu einer hohen Strafe verurtilt.
Am 11.11. verurteilte das Schöffengericht Gütersloh den ehemaligen Betreiber des Forums Saugking.net zu einem Jahr Freiheitsentzug. Die Freiheitsstrafe hat man für den 39-jährigen Rheinländer auf Bewährung ausgesetzt. Dazu kommt eine Strafe von 7.500 Euro. Das zivilrechtliche Verfahren steht allerdings noch aus.
Hohe Strafe für Betreiber von Saugking.net
Ein privater Ermittler, der im Auftrag von Rasch Rechtsanwälte tätig ist, wurde vor mehreren Jahren auf einen Hosting-Provider in Bukarest (Rumänien) aufmerksam. Nach einer erfolgreichen Klage vor dem Zivilgericht wurde der Hoster dazu verpflichtet, die Identität seiner Kunden preiszugeben. Einer der Mieter der Server war ein Elektrotechniker aus Langenberg im Kreis Mettmann. Er betrieb bis Sommer 2014 das Forum Saugking.net, wo unzählige Links zum illegalen Download von Musik- und Filmwerken, Software-Programmen, Computerspielen und E-Books angeboten wurden. Bei 90.000 Seitenzugriffen monatlich soll der Mann angeblich binnen sechs Monaten bis zu 40.000 Euro erwirtschaftet haben, behauptet die Lokalpresse aus Langenberg. Dieser Wert ist allerdings völlig überzogen.
Korrektur bzw. Ergänzung:
Der größte Anteil des Umsatzes bei Saugking.net machten offenbar nicht die Werbebanner, sondern die Auszahlungen von Uploaded.net und Share-Online.biz aus. Von daher wäre die Summe durchaus möglich.
Vor Gericht warf man dem 39-Jährigen vor, er habe sich wegen unerlaubten Eingriffs in urheberrechtlich geschützte Werke und verwandte Schutzrechte in 116 Fällen zu verantworten. Alleine 756.000 Musiktitel hat man dort öffentlich verfügbar gemacht. Mit dem Urteil und der Zahlung von EUR 7.500 an drei gemeinnützige Organisationen sind die strafrechtlichen Ermittlungen in Sachen „Saugking“ abgeschlossen. Der frühere Betreiber muss aber noch mit empfindlichen Schadenersatzansprüchen rechnen, zumal Rasch Rechtsanwälte für diverse große Plattenlabel aktiv ist. Laut Rechtsanwalt Mirko Brüß, der im Verfahren als Nebenkläger auftrat, wird durch die Mandanten dieser Hamburger Kanzlei rund 80 Prozent der deutschen Musikindustrie abgedeckt. Laut Brüß wird die Verfolgung derartiger Täter immer schwieriger, weil diese ständig dazulernen.
Ein Hamburger Grundschullehrer hat die Kanzlei Rasch Rechtsanwälte auf das Forum Saugking.net aufmerksam gemacht. Der 31-jährige Lehrer ist in seiner „Freizeit“ auf Honorarbasis als privater Ermittler tätig.
Bildquelle: Jan-Mallander CC0 1.0 Public Domain, thx!
Tarnkappe.info