Der Inhaber von Phantom Secure wurde festgenommen, weil er seine verschlüsselten Smartphones an Banden und Drogenkartelle ausgeliefert hat.
Im März letzten Jahres wurde der Inhaber von Phantom Secure, Vincent Ramos, festgenommen. Ihm wurde nachgewiesen, dass er wissentlich seine verschlüsselten Smartphones an Banden und Drogenkartelle ausgeliefert hat.
Das FBI hat in Zusammenarbeit mit der kanadischen und australischen Polizei im März 2018 Vincent Ramos verhaftet. In seiner Anklageschrift steht, dass er an einer Verschwörung zur Durchführung von Unternehmensangelegenheiten, Verschwörung zur Verteilung von Betäubungsmitteln sowie Hilfe und Beihilfe beteiligt gewesen sein soll. Doch im Vordergrund steht der Verkauf der verschlüsselten Smartphones, die weder Kameras, GPS noch Mikrofone besaßen. Den Nachrichtenverkehr sicherte Phantom Secure mit PGP ab, was die Arbeit der Behörden erschwerte.
Phantom Secure beriet Kartellbosse
So beriet Ramos die Kartellbosse und verschaffte ihnen auch die nötige Technik, um beispielsweise ihre Untergebenen zu überwachen. Durch die Beratung der Kartellbosse wurde er selbst zum Mitarbeiter ihres weltweiten Drogengeschäfts, aus der Sicht der Strafverfolgungsbehörden.
Phantom Secure Smartphones sollen organisierte Verbrechen unterstützt haben
Ramos bekannte sich im Oktober 2018 schuldig, ein kriminelles Unternehmen zu leiten, das den Drogenhandel unterstützt. Laut einer Pressemitteilung der US-Staatsanwaltschaft, stimmte er zu, 80 Millionen Dollar in bar und Dutzende von Millionen Dollar in anderen Vermögenswerten von Bankkonten weltweit über Häuser, einem Lamborghini, Kryptowährungskonten bis hin zu Goldmünzen abzugeben. Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass die Verschlüsselung von Ramos im Gegensatz zu traditionellen Technologieunternehmen wie Apple und Google nicht zufällig, sondern bewusst darauf ausgerichtet sei, das organisierte Verbrechen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck haben sie Beweise dafür vorgelegt, dass die Mitarbeiter von Phantom Secure gegenüber den Geheimagenten offen behaupten, Verbrechen begangen zu haben. Des Weiteren hätten sie ihnen angeboten, dass sie mit Rat und Tat zur Seite stehen bei ihren Straftaten.
Kurioser Deal des FBIs
Das FBI soll Ramos einen Deal angeboten haben, in dem sie eine Milderung der Strafe vorsehen, wenn er eine Backdoor in die genutzten Geräte einbaut. Doch Vincent Ramos fehlte dazu die Expertise, um eine Backdoor zu installieren. Dennoch gab sich das FBI damit nicht zufrieden, sie forderten ihn auf, dass er einen seiner Mitarbeiter dazu beauftragen soll. Ramos lehnte den Deal ab, da er die Privatsphäre seiner Clienten respektiere, egal wer oder was sie seien.
“He never gave law enforcement a backdoor into Phantom Secure. He did not do that.” – Aussage einer dritten Person, laut Motherboard.
Für das FBI ist ist ein großer Aufwand, wenn es in Ermittlungen mit verschlüsselten Chats zu kämpfen hat. Weshalb es auch beispielsweise schon Apple öffentlich dazu aufforderte, Backdoors in ihre Smartphones zu implementieren, um sie bei Terroruntersuchungen im Jahr 2015 zu unterstützen.
Foto FBI, thx!
Tarnkappe.info