Das Geschäft abgesicherten Handys wie von MPC und Phantom Secure z.b. boomt. Egal ob bei Drogenkartellen, Mafia Bossen oder Biker-Gangs
Das Geschäft mit speziell abgesicherten Smartphones wie beispielsweise von MPC und Phantom Secure boomt. Die Nachfrage ist riesig. Egal ob Drogenkartell, Mafia Bosse oder Biker-Gangs, sie sind alle an mehr Privatsphäre interessiert. Was aber, wenn die Hersteller selber kriminell sind? Oder gar Blut an ihren Händen klebt?
Ohne ein Handy geht heutzutage nicht mehr viel. Aus unserem Alltag sind sie nicht mehr wegzudenken. Dabei spielt es keine Rolle, ob es das Organisieren einer Geburtstagsfeier ist, oder man Termine mit seinem Chef abstimmen muss. Immer öfter aber werden Handys auch von zwielichtigen Gestalten genutzt, um ihre dunklen Geschäfte zu organisieren.
Warum sind solche Geräte für Kriminelle überhaupt von Interesse?
Man bekommt sie nicht im Vodafone Laden um die Ecke. Auch bei Saturn oder Media Markt wird man sie nicht finden. Aber man muss sie auch nicht lange suchen. In gewissen Kreisen sind die Hersteller bekannt. Man findet sie ganz leicht auf Twitter oder besucht ihren Web-Shop.
Die Anbieter für speziell abgesicherte Smartphones wollen ihren Kunden ein neues Gerät verkaufen. Die meisten Firmen bieten aber auch an, ein eigenes Handy abhörsicher zu machen. Mit dabei ist aber immer eine internationale nicht registrierte und anonyme SIM Karte. Der Datenverkehr läuft über eigene speziell abgesicherte und verschlüsselte Server und Netzwerke. 521bit ECC und 256bit AES Verschlüsselung gehören zu den Standards. Versteckt wird das Ganze dann meist unter einer ganz normal aussehenden Firmware für Smartphones. Startet man das Gerät, startet ein ganz normales (Dummy) Android System. Nur wer die geheime Tastenkombination kennt, kann beim Einschalten in das speziell verschlüsselte System wechseln. Billig ist das Ganze natürlich nicht. Zwischen 1.300 Euro und 1.700 Euro im halben Jahr kann so ein „spezieller“ Service schnell kosten.
Phantom Secure und das Sinaloa Kartell
Es ist noch nicht lange her, da hat die Firma Phantom Secure für Schlagzeilen gesorgt. Phantom Secure verkaufte seine Geräte an Mitglieder des berüchtigten mexikanischen Drogenkartells Sinaloa. Aber auch in Kuba und Venezuela sowie bei der Hells Angels-Biker-Gang waren die Geräte heiß begehrt. Phantom Secure stellte kundenspezifische, verschlüsselte Blackberry-Telefone her und verkaufte sie nach Angaben der kalifornischen Staatsanwaltschaft an Kunden auf der ganzen Welt.
Im Oktober 2018 bekannte sich Vincent Ramos, der Chef von Phantom Secure, schuldig. In seinem Geständnis gab Ramos zu, dass er und seine „Mitverschwörer“, mit den von ihnen verkauften Smartphones, die Verteilung von Kokain, Heroin und Methamphetamin an Standorte auf der ganzen Welt ermöglichten. Einschließlich den USA, Australien, Mexiko, Kanada, Thailand und Europa. Ramos wurde daraufhin zu neun Jahren Gefängnis verurteilt.
MPC Secure: Drogenhändler und Waffenschieber
Gleich mit einem Mord hat es jetzt der Anbieter MPC Secure wieder in die Schlagzeilen geschafft. Ermordet wurde der Krimi-Blogger Martin Kok. Der Krimi-Blogger hatte selber eine „einschlägige“ Vergangenheit. Immerhin saß er bereits 15 Jahre wegen Mordes im Gefängnis. Was Motherboard darüber berichtet und wie die Zusammenhänge mit MPC Secure hergestellt werden, liest sich wie ein Krimi. Von versuchten Mordanschlägen mit Autobomben und gescheiterten bzw. erfolgreichen Profi Killern hin zu schottischen Waffenschiebern und international agierenden Drogen-Baronen ist alles dabei.
James und Barrie Gillespie oder auch „The Brothers“. So nennen sich die schottischen Waffenschieber und Drogen-Barone. Sie sind also die Chefs von MPC Secure. Wenn man den Berichten glauben darf, befinden sie sich auf der Flucht vor schottischer Gang Rivalität und natürlich einigen Ermittlungsbehörden.
Ob sie weiterhin im Geschäft mit den speziell abgesicherten Smartphones mitmischen, wissen wir nicht. Wenn sie es tun, dann unter einem anderen Namen. Denn die Domain mpc-encryption.com ist geparkt und der letzte Twitter Beitrag ist von 2017.
Beitragsbild: wir_sind_klein, thx!
Tarnkappe.info