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Telegram: BKA schließt neun illegale Chatgruppen

Ermittler decken illegalen Handel in neun Telegram-Chatgruppen mit rund 8000 Mitgliedern auf. Das BKA hat diese übernommen und sichergestellt

Das Bundeskriminalamt (BKA) informierte heute in einer Pressemitteilung über die Schließung von illegalen Marktplätzen im Messengerdienst Telegram. Demgemäß haben die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT), und das Bundeskriminalamt (BKA) sowie weitere Strafverfolgungsbehörden am 29.10.2020 neun Telegram-Chatgruppen mit rund 8000 Mitgliedern „übernommen und sichergestellt“.

Telegram: BKA lokalisiert Cybercrime-Chatgruppen

Das Bundeskriminalamt hat in einer konzertierten Aktion im Rahmen bundesweiter Ermittlungen für die Schließung von neun Chatgruppen im Messengerdienst Telegram gesorgt, darunter u.a. auch „Silk Road“, „Marktplatz//Schwarzmarkt“, „GermanRefundCrew“ oder „Cracked Accounts Shop“.

Die Chatgruppen seien teilweise öffentlich zugänglich gewesen und dienten der Geschäftsanbahnung. Man hätte dort Händlerlisten und Bilder der illegalen Handelsgüter eingestellt. Die Geschäftsabwicklung zwischen Händler und Käufer erfolgte allerdings dann in separaten Chats zwischen den einzelnen Telegram-Usern. Die Chatgruppen dienten hier als Alternative zu den Darknet-Marketplaces.

Quelle: BKA
Quelle: BKA

Entsprechende Untersuchungen gegen Administratoren von Gruppen sowie dortige Händler laufen bereits seit Anfang Juni 2020. Bisher identifizierte man 28  Beschuldigte. Diese werden verdächtigt, sowohl unerlaubten Handel mit Betäubungsmitteln, gefälschten Dokumenten, illegal erlangten Daten, als auch anderen inkriminierten Gütern, wie Waffen, über die Telegram-Plattform betrieben zu haben. Gestern vollstreckten Ermittler in 30 Objekten Durchsuchungsbeschlüsse. Bei den Wohnungsdurchsuchungen stellten die Beamten über vier Kilogramm Betäubungsmittel, acht Waffen und 8.000 EUR-Bargeld sicher. Zudem konfiszierten sie noch zahlreiche weitere Beweismittel, insbesondere Smartphones und verschiedene Datenträger.

Quelle: BKA
Quelle: BKA

Die deutschen Behörden ermitteln infolge gegen 13 Personen, im Alter zwischen 18 und 54 Jahren. Man wirft ihnen unter anderem unerlaubten Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vor. Zwei Männer, einen 25-Jährigen und einen 19-Jährigen, aus dem Landkreis Offenbach am Main nahm man in Gewahrsam.

Quelle: BKA
Quelle: BKA

An der konzertierten Aktion in sechs Bundesländern im Kampf gegen Cyberkriminalität in Telegram-Chatgruppen beteiligten sich zudem die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB), und die Staatsanwaltschaften in Bremen, Chemnitz, Essen, Hagen, Konstanz und Mannheim in Zusammenarbeit mit örtlichen Polizeidienststellen. Aber auch in der Republik Österreich führten Ermittler durch die Staatsanwaltschaft Feldkirch mit der Polizei Vorarlberg zeitgleich Durchsuchungen durch.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.