PayPal sperrte der kanadischen Firma UnoTelly den Account. Die Kunden können unter Anwendung eines VPN möglicherweise Urheberrechtsverletzungen vollziehen.
Der Account des kanadischen DNS- & VPN-Dienstes UnoTelly wurde von PayPal gesperrt. In der Begründung heißt es, die Kunden können unter Anwendung von UnoTelly möglicherweise Urheberrechtsverletzungen vollziehen, das war für den Anbieter als Begründung schon ausreichend.
Der Bezahldienst PayPal verärgert immer mehr Kunden und sorgt für eine weitere Verbreitung von Bitcoins und anderen Bezahl-Lösungen. Die kanadische Firma UnoTelly erfuhr nun wie schnell es gehen kann, dass der eigene Account gesperrt wird. Unter Ausnutzung eines solchen Dienstleisters wie UnoTelly könne es zu Urheberrechtsverletzungen kommen, damit möchte das Unternehmen mit der weißen Weste nichts zu tun haben. UnoTelly soll alle Hinweise auf diese Bezahloption unverzüglich auf ihrer Webseite entfernen, der Anbieter habe gegen die Nutzungsvereinbarungen des Unternehmens verstoßen.
Das Verhalten von PayPal folgt einem klaren Muster
Die Kollegen von techdirt haben die Methoden von PayPal in wenigen Sätzen gut auf den Punkt gebracht:
– das Unternehmen warf MEGA raus, weil sie die Dateien ihrer Kunden verschlüsseln
– man warf Kunden hinaus, nur weil sie Chelsea Manning unterstützen wollten
– PayPal warf Wikileaks raus, weil dort illegale Aktivitäten unterstützt, bereitgestellt oder begünstigt wurden, wie es hieß
– der Dienstleister entfernte Mailpile als Kunden, weil man damit E-Mails verschlüsseln kann
– das Unternehmen warf Smashwords raus, weil ihnen manche E-Books nicht gefallen haben
– die Facebook-Alternative Diaspora wurde rausgeworfen – warum ist bis heute nicht bekannt
– der Bezahldienst warf eine Spendenaktion zu Weihnachten hinaus, weil man die falschen Grafiken verwendet hat
– außerdem entfernte PayPal den schwedischen Internet-Anbieter Twice als Kunden, weil sie die Freiheit ihrer Nutzer verteidigt haben
– die Liste ist bei weitem nicht komplett, die jeweiligen Guthaben wurden natürlich bis auf weiteres eingefroren.
Wer jetzt noch kein Muster im Verhalten des Unternehmens erkennen kann, der sollte sich eigenhändig für ein paar Stunden im Web auf die Suche nach weiteren Sperren der früheren eBay-Tochter PayPal machen. Schon jetzt darf man sagen: man wird mit Sicherheit fündig!
Sorgte schon Slogan für Ärger?
UnoTelly wirbt übrigens auf der eigenen Webseite dafür, dass man mit ihnen die Geo-Sperren von Hulu, Netflix & Co. umgehen kann. Interessenten können dies kostenlos ausprobieren. Vielleicht sorgte schon der Slogan „Access any website with one click“ für einen vorzeitigen Abbruch der Geschäftsbeziehungen. Nicholas Lin von UnoTelly kommentierte den Vorfall mit den Worten: „Wir sind enttäuscht von PayPal’s einseitiger Aktion ohne jede Warnung.“ Ihnen ginge es lediglich darum, die Menschen überall auf der Welt ohne Grenzen miteinander zu verbinden.
Wie dem auch sei: Wenn der Bezahldienst PayPal mitbekommt, dass man seinen Account mithilfe eines VPN verwalten will und die eigene IP-Adresse zu unterschiedlichen Ländern gehört, der muss laut TorrentFreak ebenfalls mit einer unverzüglichen Sperre rechnen.
Tarnkappe.info
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