Die Wahl in Ecuador ist für Julian Assange problematisch, Rafael Correa könnte sie verlieren. Sein Konkurrent will Assange aus der Botschaft rauswerfen.
In Ecuador stehen Wahlen an. Die aktuelle Regierung unter Staatspräsident Rafael Correa ist derzeit nicht besonders beliebt. Seine Partei könnte die Macht verlieren. Was bedeutet das für WikiLeaks-Chefredakteur Julian Assange?
Julian Assange: Seit über vier Jahren in der Botschaft
Seit über vier Jahren harrt Julian Assange nunmehr in der ecuadorianischen Botschaft in London aus. Nach wie vor sucht ihn Schweden wegen mutmaßlicher Sexualdelikte mit einem Haftbefehl. Assange bestreitet die Vorwürfe. Er gibt an, er befürchte im Falle einer Verhaftung durch Schweden eine Auslieferung an die USA. Eine Klärung der Situation, die Assange ermöglichen würde, die Botschaft zu verlassen, ist derzeit unwahrscheinlich. Außerhalb der Botschaft würde man Assange sofort gefangen nehmen.
Die politische Situation in Ecuador ändert sich
Allerdings könnte es schneller, als dem gebürtigen Australier lieb ist, zu einer Veränderung seiner Situation kommen. In Ecuador wird am heutigen Sonntag gewählt. Die aktuelle, links gerichtete Regierung um Rafael Correa, die seit zehn Jahren an der Macht ist, hat in letzter Zeit an Beliebtheit eingebüßt. Das macht dem Kandidaten der Partei, Lenin Moreno, zu schaffen. Prognosen deuten derzeit darauf hin, dass es eine Stichwahl geben wird. Diese würde im April stattfinden.
Ein Gegner Assanges an der Macht?
Sollte am Ende der konservative Kandidat, der bisherige Oppositionsführer Guillermo Lasso, die Wahl für sich entscheiden, stehen Assange harte Zeiten bevor. Lasso sprach sich bereits mehrfach dafür aus, Assanges Asyl in der Botschaft in London zu beenden und ihn an Schweden auszuliefern. Ecuadorianische Unterstützer Assanges haben an die Kandidaten geschrieben und sie aufgefordert, Assange weiterhin zu schützen. Dass das Lasso jedoch am Ende überzeugen könnte, darf man leider eher bezweifeln. Somit dürfte Julian Assange das Ergebnis der Wahl wohl mindestens ebenso gespannt erwarten wie die Bürger Ecuadors.
Tarnkappe.info