Glosse
Bild: neymark195, thx!

Glosse: Anonymous vs. müffelnde Fische, BKA vs. Telegram, Fisimatenten

Die Glosse: Anonymous hat sich an einem müffelnden Fisch vergangen. Das BKA macht Telegram-Gruppen dicht. Abmahn-Fisimatenten mit Methode.

Wie immer zu spät. Wie immer böse, genau mein Ding! Die Glosse der Tarnkappe beschäftigt sich heute u.a. mit dem BKA und den hoch genommenen Drogen-Telegram-Gruppen. Aber auch die Probleme von aktuellen Blockbustern und den vielerorts drohenden Kinoschließungen wollen wir uns heute noch einmal zusammen etwas genauer anschauen. Anonymous hat sich an einem „kleinen Fisch“ vergangen. Warum wollt ihr wissen? Na, weil der Fisch müffelt. Gnadenlos und skurril. Die „Fisimatenten“ der Abmahn-Industrie. Na, das kann ja heiter werden. :D

Die Glosse: auch ein kleiner Fisch kann heftig müffeln

Dass auch kleine Fische stinken (müffeln) können, wissen wir spätestens seit Asterix und Obelix. Und immerhin. Die gallischen Dorfbewohner wussten sich zu helfen. Denn bereits damals war bekannt, „kleine Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen„.

Ihr wisst nicht, worum es geht oder worauf ich hinaus möchte? Na, ihr erinnert euch doch bestimmt an Samuel Eckert. Der YouTuber & Corona-Kritiker wurde kürzlich von Anonymous gehackt. Einfach herrlich. Leider müffelt der Fisch zwar immer noch, aber ich fand die Aktion von Anonymous trotzdem toll.

Bei so manch einem braucht es dann doch etwas mehr als nur einen „leichten Klaps auf den Hinterkopf„. Trotzdem. Richtig und wichtig war die Schlagzeile von Anonymous auf jeden Fall. Denn immerhin haben wir eines gelernt. Auch kleine Fische können wirklich heftig müffeln. Und egal, ob großer oder kleiner Fisch. Wer nicht aufpasst und zu heftig „müffelt„, bekommt entweder Besuch von Anonymous oder schafft es zu uns in die Glosse. :D

Kinosterben in Großbritannien und den USA – und was ist mit uns?

Also wenn ich mir die „traurigste“ Schlagzeile des Monats heraussuchen müsste, das hier wäre sie. Blockbuster-Film-Verschiebungen haben Kinoschließungen zur Folge. OK, ich muss zugeben, ich bin nicht der Typ Mensch, der sich jedes Filmchen im Kino anschauen muss. Aber es gibt Ausnahmen. So zum Beispiel „Alles ist eins. Außer der 0.“. Also den Film über die Geschichte vom Chaos Computer Club hätte ich schon gerne im Kino gesehen. Aber ob das klappen wird? Werden wir im Januar wieder in die Kinos gehen dürfen? Und fast noch wichtiger – wird es das kleine Kino an der Ecke dann noch geben?

Also zumindest besteht Hoffnung. Wenig zwar, aber immerhin. Und nein, es hilft nicht zum „Querdenker“ zu mutieren. Sicher, es ist richtig und wichtig ab und an auch einmal „querzudenken„. Bei einer globalen Krise wie der Corona-Pandemie aber sollten wir dann doch eventuell ab und zu unseren ach so selbstherrlichen „Bequemlichkeits-Egoismus“ beiseite lassen. Corona ist nun einmal leider keine x-beliebige „Verschwurbelungstheorie„. Ein wichtiges Thema zum #nachdenken und daher auch heute eine Schlagzeile in unserer Glosse. Denn ja, ich würde im Januar gerne wieder ins Kino gehen können.

Die Glosse: kein Freifahrtschein für Staatstrojaner

Um die unendlichen Weiten (und natürlich dunklen Abgründe :D) des deutschen Internets besser überwachen zu können, braucht es (unbedingt) den Staatstrojaner. Und ja. Es war ein wahrlich düsterer Monat. Also für uns. Nicht für die Ermittlungsbehörden, welche den neuen Staatstrojaner dann doch schon etwas länger auf ihrer Wunschliste haben.

Aber immerhin. Während Horst Seehofer vermutlich (wieder einmal) glücklich um seine im Keller stehende Modelleisenbahn tanzt und sich die Hände reibt, regt sich Widerstand. Ein Hoffnungsschimmer immerhin. F-Secure: „Staatstrojaner bekommen von uns keinen Freifahrtschein“. Eine tolle Schlagzeile, in einem ansonsten recht düsteren Monat. Fast schon eine Kampfansage von F-Secure. Bleibt zu hoffen, dass sie Ernst meinen, was sie da sagen.

„Wir sind da nicht zur Kooperation mit dem Staat verpflichtet und werden das daher auch nicht tun. Staatstrojaner bekommen von uns keinen Freifahrtschein.“ (Rüdiger Trost, F-Secure-Manager)

Mit freundlichen Grüßen ihr BKA – Telegram-Chatgruppen mit rund 8000 Mitgliedern dicht gemacht

Da ist sie. Unsere monatliche Schlagzeile zum #nachdenken. Warum wollt ihr wissen? Na, weil das BKA oder andere Ermittlungsbehörden ohne Staatstrojaner doch angeblich nichts gebacken bekommen? OK, ich muss zugeben, die „Knallerbsen„, welche man jetzt hochgenommen hat, haben es nun wirklich nicht anders verdient. Kann man auch wirklich nicht vergleichen mit den ganzen Terroristen und Kinderschändern, für die man ja angeblich diesen allmächtigen Staatstrojaner ach so dringend braucht. Oder doch?

Nun, wer ein bisschen nachdenkt, könnte tatsächlich zu der Erkenntnis kommen, dass es in vielen Fällen, auch ohne die fiese staatliche Überwachungs-Software gehen könnte. Aber klar. Man kann ja von den Ermittlungsbehörden nicht erwarten, dass sie wie in den guten alten Zeiten ermitteln müssen. Denn klar, Arbeit ist das ja bestimmt. Also so eine Gruppe zu infiltrieren und herauszufinden, was man denn da so Böses und Illegales treibt. Und stellt euch nur den Aufwand vor, den sie dann betreiben müssen, um herauszufinden, wer denn nun hinter dieser Gruppe steckt. Schwerstarbeit. Ich kann direkt die Schweißperlen auf Seehofers Stirn sehen. :D Telegram: BKA schließt neun illegale Chatgruppen.

Und ewig grüßt die Glosse: „Abmahn-Wahn“ und weitere Fisimatenten

Was kommt dabei heraus, wenn sich gierige Anwälte *hust*-„Geld-Geier“, Amtsschimmel und „müffelnde Fische“ zusammen finden? Richtig. Massen-Abmahnungen. Und eines ist sicher. Dieser Robert Kneschke müffelt ganz gewaltig. Eine ganz fiese Masche hat sich dieser feine Herr da ausgedacht. Immerhin. Nach den anfänglichen „450 € zur gütlichen Einigunggeht es jetzt um sagenhafte 1.754,85 € (die 450 verdoppelt wegen fehlender Urhebernennung + 144 € MwSt. + Anwaltskosten 710,85 €).

Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Sage und schreibe 1.754,85 € verlangt man da. Wie kann sowas sein? Das Schlimmste daran? Dieser nicht nur müffelnde, sondern auch ziemlich ehrenlose Fisch weiß ganz genau was er da macht. Er hat ja sogar immerhin ein Buch darüber geschrieben. VIP hat das bei uns im Forum ziemlich schön auf den Punkt gebracht.

Die Kommentare unter dem Artikel (auch von Berufskollegen) sind sehr kritisch zu seiner Vorgehensweise! Manche Kommentatoren bezweifeln regelrecht, diese Zahlen bzw. seine Umsätze, unter den beschriebenen Voraussetzungen! Was dann ja nichts anderes bedeuten würde, dass die hohen Umsatzzahlen entweder unwahr sind oder durch andere Tätigkeiten in seinem Geschäftsmodell resultieren…was natürlich zu einer professionellen Abmahnstrategie passen könnte.“ (forum.tarnkappe.info)

Es müffelt nicht nur. Dieser Fisch stinkt schon bis zum Himmel. Bleibt zu hoffen, dass man ihm bald das „Handwerk“ legen kann. Entweder schaffen es unsere Amtsschimmel wie eigentlich geplant, dem Ganzen möglichst bald einen Riegel vorzuschieben – oder wir müssen hoffen, dass da jemand anderes für „Gerechtigkeit“ sorgt. :D

Das war es auch schon wieder für heute mit unserer Glosse. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auch nächsten Monat wieder mit dabei seid. Ihr wisst ja: wie immer zu spät, wie immer böse, genau mein Ding! Bis dahin, bleibt sauber und gesund. Ich freu mich auf euch. :)

Euer Sunny!

Tarnkappe.info

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Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.