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Bildquelle: https://lars-sobiraj.de

Netzsperren in Frankreich gegen 13 Webseiten angeordnet

Netzsperren in Frankreich: Diverse Filehoster, P2P-Indexer & einen Webwarez-Blog müssen fünf ISPs laut Urteil eines Pariser Gerichts sperren.

Netzsperren in Frankreich: Ein Pariser Gericht verpflichtet fünf Internet-Anbieter dazu, insgesamt 13 Webseiten zu sperren. Darunter befinden sich diverse Filehoster, P2P-Indexer und ein Warez-Blog. Die Domain-Sperren erfolgen auf Antrag eines französischen Plattenlabels. Dies sind bezogen auf Filehoster, die ersten Domain-Sperren überhaupt in Frankreich.

Das Pariser Tribunal de grande instance de Paris (TGI) hat fünf französische Internet-Anbieter dazu verpflichtet, den Zugang zu 13 rechtsverletzenden Webseiten zu sperren. Darunter zahlreiche Filehoster und P2P-Index-Seiten.

Netzsperren von Filehostern ein Novum in Frankreich

toros.co p2p netzsperrenFür die Richter vom TGI war von zentralem Interesse, dass die Webseiten anonym betrieben werden man man sogar mithilfe von Cloudflare den Standort der Server verschleiert. Da man dort viel illegales Material gefunden hat, was die Rechte Dritter verletzt, spielte es in dem Verfahren keine Rolle mehr, ob sich die betroffenen Seiten ganz oder nur teilweise der illegalen Verbreitung von Inhalten widmen. Laut der finnischen Anti-Piraterie-Organisation TTVK, auch als Copyright Information and Anti-Piracy Centre (CIAPC) bekannt, ist das Urteil einzigartig, weil sich der Gerichtsbeschluss erstmals in der Geschichte des Landes auf Netzsperren gegen Filehoster bezieht.

Betroffen von den Domain-Sperren sind die Filehoster Nippyspace.com, Nippyshare.com, Yolobit.com, Nippybox.com, Nippyfile.com und zudem Nippydrive.com. Dazu kommen Netzsperren gegen Torlock.com, Toros.co, Bittorrent.am, Seedpeer.me, Yggserver.net und Yggtorrent.ch. Last, but not least muss man den Zugang zur Webwarez-Seite 2DDL.vg blockieren.

P2P-Transfers sind stets böse

iiddl warez-blog logoNach Ansicht des Gerichts sei der Datenverkehr via BitTorrent stets mit einer bösen Absicht verknüpft, wie das Portal NextInpact berichtet. Das stimmt so natürlich nicht. Via BitTorrent werden trotzdem natürlich auch legale Inhalte verbreitet. Die Sperrverfügungen hat das Gericht für 18 Monate angesetzt. Die fünf Internet-Anbieter müssen die infolge anfallenden Kosten selbst tragen.

Beitragsbild: Netzsperren vor dem Eingang der Pariser Metro. Foto von Lars Sobiraj.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.