Der französische Kultusminister Franck Riester will im Kampf gegen illegale Streaming-Webseiten mithilfe der HADOPI-Behörde eine schwarze Liste erstellen. Die Domains der Piratenseiten sollen dann automatisch von den französischen Internet-Anbietern gesperrt werden. Riester will außerdem vorzeitig Upload-Filter auf nationaler Ebene einführen, um die geteilten Inhalte besser kontrollieren zu können.
In Lille auf dem Mania Festival gab Franck Riester bekannt, er plane verschiedene Maßnahmen im Kampf gegen illegale Anbieter im Internet. Es reiche nicht aus, das staatliche Finanzierungsmodell für das audiovisuelle Schaffen zu modernisieren. Für den Kultusminister ist es ebenso wichtig, entschlossen gegen Piraterie und insbesondere gegen das illegale Streaming, vorzugehen, wie er sagte. Riester geht es unter anderem um den Kampf gegen die vielen Klone von Piraten-Seiten.
Die HADOPI-Behörde soll schwarze Liste verwalten
Frankreich im Alleingang: Upload-Filter bis 2020
Der Kultusminister kündigte neben der Einführung der schwarzen Liste ebenfalls die vorzeitige Durchsetzung von Upload-Filtern auf nationaler Ebene an. Dies soll bis zum Jahr 2020 geschehen. Auf dem Festival traf er sich mit Ted Sarandos, dem CCO von Netflix und Charles Rivkin, dem CEO des Lobbyverbandes der US-amerikanischen Filmindustrie, MPAA. Man teile den gemeinsamen Wunsch, die audiovisuelle Schöpfung in Frankreich und Europa künftig besser zu finanzieren, schrieb Riester auf Twitter. Unterstützt werden sollen vor allem TV-Serien mit internationalem Potenzial, wie französische Medien berichten.
Entretiens fructueux et constructifs avec Ted Sarandos, numéro 2 de @netflix et @CharlieRivkin, président-directeur général de @MPAA. Ensemble, nous partageons la volonté de mieux financer la création audiovisuelle française et européenne. #SeriesMania pic.twitter.com/KPUw29oNen
— Franck Riester (@franckriester) 27. März 2019
Beitragsbild „R.I.P. HADOPI“ von Jeanne Menjoulet, thx! (CC BY 2.0)
Tarnkappe.info