piracy, skull, jolly roger
piracy, skull, jolly roger
Bildquelle: Piqsels

FACT: 64% ahnen nicht, welche Gefahren von Schwarzkopien ausgehen

Laut einer aktuellen Umfrage von FACT ahnen mehr als 50% der Deutschen nichts von den Gefahren, die mit Raubkopien einhergehen können.

Laut einer Umfrage, die im Auftrag der Antipiraterie-Organisation FACT durchgeführt wurde, ahnen mehr als die Hälfte aller Deutschen nichts von den Gefahren, die von Schwarzkopien ausgehen können.

FACT wollte wissen, wie groß das Bewusstsein der Nutzer für die Gefahren ist, die von Schwarzkopien ausgehen können

FACT Logo
Anfang des Jahres führte das amerikanisch-britische Meinungsforschungsinstitut Opinium in Großbritannien und Deutschland mit jeweils 1.000 Verbrauchern eine Umfrage durch. Die Befragung ergab, dass sich zwei von drei Deutschen (64%) der versteckten Gefahren von Online-Piraterie nicht bewusst sind. Gemeint sind Betrug, Identitätsdiebstahl und die Infektion der eigenen Hardware mit Schadsoftware. Zumeist unbekannt waren auch die Verbindungen der Schwarzkopien zu kriminellen Banden. Die Studie hatte in Auftrag gegeben die englische Organisation FACT. In Großbritannien war der Anteil der Ahnungslosen mit 62% übrigens auch nicht viel niedriger.

FACT: Ist es das Risiko wert?

Die FACT Studie konzentrierte sich auf das veränderte Verbraucherverhalten während der Covid-19-Pandemie. Man befragte die Verbraucher aber auch zu ihrer Einstellung zum Thema Online-Piraterie. Die Mitarbeiter von Opinium fanden wenig überraschend heraus, dass man sich in Deutschland vermehrt dem heimischen Fernsehkonsum und der Unterhaltungselektronik zugewendet hat. Ein Drittel der Deutschen (32%) kaufte oder erhielt Geräte, um in der Weihnachtszeit 2020 Filme, Fernsehsendungen und Sport sehen zu können.

Viele wollten neue Geräte umrüsten, um illegale Inhalte konsumieren zu können

Das Bewusstsein für die Illegalität von Raubkopien war laut der FACT Umfrage hoch (68%). Trotzdem war sich die Mehrheit der deutschen Verbraucher (64%) der damit verbundenen Risiken nicht bewusst. Die Hälfte (50 %) war anfangs versucht, ihre neuen Geräte, die sie während der Weihnachtszeit gekauft hatten, zu nutzen, um kostenlos auf Premium-Inhalte wie Sport oder Filme zuzugreifen, und setzte sich und ihre Geräte unwissentlich den versteckten Gefahren der Piraterie aus. Nach der Warnung vor den weitreichenden Risiken von Betrug, Identitätsdiebstahl und Malware sowie den Verbindungen der Piraterie zu kriminellen Banden gaben die Verbraucher zu, dass dies ihre Wahrnehmung von Piraterie und den dahinter stehenden Personen verändert hat. Tatsächlich gaben 51% an, dass sie nun Freunden und Familie davon abraten würden. Bei den Zahlen muss man FACT als Auftraggeber mit berücksichtigen. Die Federation Against Copyright Theft (FACT) ist eine nachrichtendienstlich geführte Organisation, die 1983 in Großbritannien gegründet wurde. Ihre Aufgabe ist es, die Interessen des geistigen Eigentums ihrer Mitglieder zu schützen und zu vertreten. Dazu gehören natürlich auch derartige Umfragen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Corona änderte unser Konsumverhalten

Der Geschäftsführer von FACT, Kieron Sharp, kommentierte die selbst in Auftrag gegebene Umfrage. Die Ergebnisse der Befragung, die sich auf britische Verhältnisse bezieht, sehen übrigens ganz ähnlich aus. Das bezieht sich auch auf das Fazit des FACT CEO.
„Obwohl es gut ist, dass sich so viele Menschen der Illegalität der Piraterie bewusst sind, scheint es an Verständnis für die sehr realen Risiken zu mangeln, denen die Verbraucher ausgesetzt sind, wobei sich viele unwissentlich selbst in Gefahr bringen. Identitätsdiebstahl, Betrug und die Gefährdung durch Malware und Viren als Folge von Raubkopien sind nur allzu real. Ich bitte jeden, der in Erwägung zieht, sich illegalen Inhalten zuzuwenden, zweimal darüber nachzudenken, ob es das Risiko wert ist, Kriminellen Zugang zu den eigenen Geräten und Bankkonten zu gewähren.“
Tarnkappe.info
Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.