Die GVU gab bekannt, dass ihnen bereits Mitte September ein empfindlicher Schlag gegen illegal betriebene Server des Online-Spiels „Metin 2“ gelungen ist.
Die GVU gab bekannt, dass ihnen bereits Mitte September ein empfindlicher Schlag gegen illegal betriebene Server des Online-Spiels „Metin 2“ gelungen ist. Auf den Servern waren mehrere 100.000 Spieler angemeldet, die dort zusätzliche Fähigkeiten gekauft haben. Von den Umsätzen hat der deutsche Vermarkter GameForge natürlich nichts abbekommen.
Mitte September wurden nach einem Hinweis der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) mehrere Hausdurchsuchungen unter der Federführung der Staatsanwaltschaft Heidelberg durchgeführt. Die Durchsuchten sollen zwei Piraterie-Server (P-Server) des MMORPG „Metin 2“ betrieben haben. Den Beschuldigten wirft man zudem vor, den Verlauf des Online-Rollenspiels unerlaubt verändert zu haben.
GVU vermutet Einnahmen in sechsstelliger Höhe
Außerdem sollen die mutmaßlichen Betreiber Einnahmen in sechsstelliger Höhe generiert haben, indem sie passend zum Spiel sogenannte Ingamekäufe anboten haben. So konnten Spieler beispielsweise ihre Kampfstärke durch den Kauf zusätzlicher Waffen, Schutzschilde etc. (sog. Items) verbessern. Hierzu konnten gegen reales Geld (Euro) Zahlungsmittel für das Spiel (Coins) erworben werden. Mit den Coins konnte man im Spiel z.B. bessere Rüstungen oder stärkere Schwerter kaufen. So waren z.B. auf einem der Server (Cyperia) 270 dieser Items zu Preisen zwischen 250 und 17.500 Coins zum Kauf verfügbar. Mit den Items wurde die Kampfkraft des eigenen Avatars (Spielfigur) stark erhöht, wodurch ein wesentlich schnellerer Aufstieg in den nächsten Level möglich war. So mussten bei Cyperia 10,- Euro bezahlt werden, um 10.000 Coins zu erhalten. Für die teuersten aber auch im virtuellen Kampf wirksamsten Items wie das „Drachengottschild“ oder „Sphinxschild“ mussten 17.500 Coins, also 17,50 Euro, bezahlt werden.
Durchsuchten haben Ingame-Käufe für Metin 2 angeboten
Zur Erlangung weiterer Beweismittel wurden Mitte September im Zuge der Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen Festplatten und diverse weitere Speichermedien beschlagnahmt. Auswertungen der Behörden zur Art, Umfang und Quellen der Ingame-Käufe wurden eingeleitet. Entsprechende Ermittlungen dauern noch an. Die Durchsuchungen geschahen auf Basis von Hinweisen der GVU. Deren Ermittler hatten im Anfang 2015 mit ihren Recherchen begonnen. Später übernahm die Staatsanwaltschaft Heidelberg die Untersuchungen.
Unmittelbar im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen sind die beiden Piraterie-Server offline gegangen, ebenso wie mittlerweile 11 weitere, stark frequentierte illegale „Metin 2“-Server.
Tarnkappe.info