Über Listen auf IMDb leiten Betrüger ihre Opfer auf vermeintliche Piraterieseiten um. Wer glaubt, dort Filme zu finden, irrt sich jedoch.
Cyberkriminelle haben in den letzten Tagen die Listenfunktion von IMDb missbraucht, um Benutzer zum Klick auf externe Links zu verleiten. Darüber griffen sie mitunter Kreditkartendaten ihrer Opfer ab. Das gute Ranking der beliebten Filmdatenbank bei Google schien den Datendieben dabei einen lukrativen Besucherstrom zu bescheren.
Listenfunktion von Amazons Filmdatenbank für betrügerische Anzeigen missbraucht
Die Internet Movie Database (IMDb) ist eine der beliebtesten Anlaufstellen für den Zugriff auf Informationen über alle möglichen Filme und Serien. Millionen von Besuchern nutzen das inzwischen zu Amazon gehörende Portal regelmäßig. Sie finden dort neben Trailern, involvierten Schauspielern und Drehbuchautoren auch zahlreiche Benutzerrezensionen zu allen gelisteten Werken.
Inzwischen scheint IMDb jedoch vermehrt die Aufmerksamkeit von Spammern auf sich zu ziehen. Wie TorrentFreak berichtet, machen diese derzeit von der Listenfunktion des Dienstes Gebrauch, um Werbung für raubkopierte Inhalte zu erstellen. Doch tatsächlich verbergen sich hinter den Anzeigen nicht mal echte Raubkopien.
Stattdessen leiten sie auf betrügerische Webseiten weiter, um Benutzer dort zu einer Anmeldung zu verleiten. Dabei fordern sie persönliche Informationen und Kreditkartendaten ihrer Opfer an. Um die Eingabe dieser Daten attraktiver zu gestalten, versprechen die Betrüger einen Zugang zu einer „kostenlosen Testversion“ ihres vermeintlichen Piraterie-Portals.
Gutes Ranking von IMDb resultiert in hohem Suchmaschinentraffic
Eigentlich soll die Listenfunktion des Dienstes Anwendern die Möglichkeit bieten, ihre Lieblingsinhalte darin übersichtlich abzulegen. Durch die Option, dort externe Links einzufügen, lassen sich die Listen jedoch auch für betrügerische Aktivitäten missbrauchen.
Dabei spielt die Tatsache, dass Inhalte von IMDb bei Suchmaschinen in der Regel gut ranken, den Spammern ganz besonders in die Karten. Dadurch profitieren sie automatisch von einem hohen Traffic über Google, wohingegen der Konzern echte Piratenseiten dort üblicherweise herabstuft oder gar komplett aus den Suchergebnissen entfernt.
In ähnlicher Form hatten Angreifer Ende 2022 bereits die offizielle Webseite der EU missbraucht, um dort PDF-Dokumente mit betrügerischen Links zu platzieren. Auch diese tauchten in den Suchergebnissen von Google zumeist ganz oben auf.
Wie IMDb das Problem letztendlich zu lösen gedenkt, bleibt wohl vorerst ungewiss. Es ist aber denkbar, dass das Unternehmen eine Beschränkung für externe Links in Erwägung zieht, um dieser betrügerischen Praxis Herr zu werden.
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