Das russische Kommunikationsministerium Roskomnadzor hält derzeit mehr als 9.500 Netzsperren gegen Pirate-Portale aufrecht.
Das russische Kommunikationsministerium Roskomnadzor hält derzeit mehr als 9.500 Netzsperren gegen Pirate-Portale aufrecht. Wie die Nachrichtenagentur TASS berichtet, haben schon im Jahr 2018 mehrere große Internet-Firmen einen Vertrag unterschrieben. Demnach soll die Bekämpfung der Online-Piraterie in Russland ausgeweitet werden.
Roskomnadzor wurde aktiv
Roskomnadzor gab kürzlich bekannt, dass in Russland genau vier Jahre nach Inkrafttreten der Änderungen des Antipirateriegesetzes mehr als 9.500 Portale gesperrt sind. Die Netzsperren erstrecken sich über Webseiten, die Schwarzkopien von E-Books, Filmen, Musik und anderer Software anbieten. Ungekürzt heißt das Ministerium: Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation. Die Organisation erlangte in der Vergangenheit traurige Bekanntheit, weil sie VPN-Anbieter oder Messenger-Dienste gesperrt hat, die sich gegenüber den Forderungen der Moskauer Regierung oder des dortigen Geheimdienstes zu wenig kooperativ gezeigt haben.
Roskomnadzor erließ rund 6.000 einstweiligen Verfügungen, die man beim Moskauer Stadtgericht verhandelt hat. Dazu kommen über 500 Entscheidungen des Stadtgerichts über dauerhafte Sperren hinzu. Dazu addieren sich mehr als 5.500 blockierte Piraten-Portale. Somit ist derzeit der Zugriff auf mehr als 9.500 Webseiten in Russland beschränkt.
Behörde will Bekämpfung der Online-Piraterie weiter ausdehnen
Zudem unterzeichneten im Vorjahr die Eigentümer der russischen Portale Rambler und Yandex (beides Suchmaschinen) und des E-Mail-Anbieters Mail.ru einen Vertrag mit dem Ministerium über den Kampf gegen Piraten-Portale. Die „logische Weiterentwicklung“ dieses Gesetzes, wie es im Beitrag der Nachrichtenagentur TASS so schön hieß, wird derzeit ausgearbeitet und soll wahrscheinlich bis Herbst 2019 fertig sein.
Legale Anbieter legen zu, Piraten verbuchen Verluste
Neue Erhebungen gehen davon aus, dass alleine Portale mit schwarzkopierten Kinofilmen und TV-Serien im Vorjahr fast 130 Millionen Seitenaufrufe durch die Netzsperren eingebüßt haben. Die legalen Anbieter konnten hingegen ihr Umsatzwachstum im dritten Jahr in Folge steigern. Man schätzt den Gesamtumsatz dieser Branche im Vorjahr auf fast 25 Milliarden Rubel. Das sind umgerechnet über 349 Millionen Euro. Roskomnadzor wird also sobald nicht fertig mit seinen Maßnahmen sein.
Beitragsbild Da Nina, thx! (Unsplash Lizenz)
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