Roskomnadzor setzt seine Kampagne gegen VPN-Dienste fort. Die Agentur hat sechs weitere Dienste in Russland blockiert, darunter auch Nord VPN.
Die russische Regulierungs-, Aufsichts- und Zensurbehörde für Massenmedien, Telekommunikation und Datenschutz, Roskomnadzor (RKN), hat beschlossen, sechs VPN-Dienste zu blockieren. Diese würden gegen russisches Recht verstoßen. Davon betroffen sind: Hola! VPN, ExpressVPN, KeepSolid VPN Unlimited, Nord VPN, Speedify VPN, IPVanish VPN, informiert die Regulierungsbehörde.
Roskomnadzor begründete die Sperrentscheidung damit, dass die Nutzung von VPN-Diensten zur Erhaltung des Zugangs zu verbotenen Informationen und Ressourcen führe. Damit würde sie infolge Bedingungen für illegale Aktivitäten schaffen, einschließlich solcher im Zusammenhang mit der Verteilung von Drogen, Kinderpornografie, Extremismus und suizidalen Tendenzen.
Roskomnadzor versicherte, dass das Blockieren von VPN-Diensten russische Unternehmen in ihrer Arbeit nicht beeinträchtigen würden, die diese „zur Unterstützung technologischer Prozesse“ verwenden. Dafür erstellt die Abteilung spezielle White Lists von IP-Adressen. Damit könnten die betreffenden Unternehmen auch bei einer vollständigen Sperrung von VPN-Diensten unterbrechungsfrei weiterarbeiten, stellte die Roskomnadzor fest.
Bereits Ende Mai warnte Roskomnadzor davor, dass sie den Zugang zu VPN-Diensten einschränken würden, die ihre Arbeit nicht mit den russischen Gesetzen in Einklang bringen würden. Roskomnadzor-Chef Andrei Lipov gab an:
„Es gibt VPN-Dienste, die den Anforderungen der russischen Gesetzgebung nicht entsprechen. Wir arbeiten mit ihnen zusammen, um kontroverse Probleme zu lösen. Wenn VPNs ihre Aktivitäten nicht mit dem Gesetz in Einklang bringen, wird der Zugang zu ihnen eingeschränkt“.
Roskomnadzor sperrte im Juni zwei VPN-Dienste und nun sechs weitere
Roskomnadzor kündigte daraufhin im Juni den Beginn der Sperrung von VPN-Diensten an, mit denen die in Russland geltenden Zugangsbeschränkungen für verbotene Internetressourcen umgangen werden können. Im gleichen Zuge schränkten sie die Nutzung von zwei VPN-Diensten ein, nämlich Opera VPN und VyprVPN. Grund für diese Entscheidung war die mangelnde Bereitschaft der VPN-Dienste, die Anforderungen der russischen Gesetzgebung zu erfüllen.
Im November 2017 hat Russland ein Gesetz zum Verbot von Anonymisierern und VPN-Diensten erlassen. Demgemäß müssen Unternehmen, die VPN-Dienste anbieten, Seiten aus dem Register verbotener Websites sperren. Andernfalls droht ihnen die Sperrung. Allerdings werden VPNs nicht nur von Bürgern, sondern beispielsweise auch von Banken zur zusätzlichen Sicherheit von Verbindungen genutzt. Ende August habe die Zentralbank Banken gefragt, welche VPNs sie nutzen, um Probleme mit möglichen Sperrungen zu vermeiden. Behörden und Betreiber von staatlichen Informationssystemen sind von der VPN-Sperrung ausgenommen.
Tarnkappe.info