Laut aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur, häufen sich die Paket-Beschwerden. Doch auch andere Branchen haben mit Beschwerden zu kämpfen.
Die Bundesnetzagentur hat im neuen Verbraucher-Radar aktuelle Zahlen zu Paket-Beschwerden veröffentlich. Dort ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu erkennen. Doch auch andere Branchen kommen nicht ungeschoren davon.
16% mehr Paket-Beschwerden, als im Vorjahr
Laut dem aktuellen Verbraucher-Radar (PDF) der Bundesnetzargentur, stieg die Anzahl fehlerhafter Paketzustellungen im ersten Halbjahr 2022 drastisch an. Insgesamt 8.921 Paket-Beschwerden gingen in diesem Zeitraum ein. Davon bezogen sich 77% der Meldungen auf Mängel bei der Zustellung, wie beispielsweise „einen unterbliebenen persönlichen Zustellversuch„.
Zum Vergleich: Im Vorjahr gingen im gleichen Zeitraum nur 7.663 Beschwerden ein, was einem Anstieg von 16% entspricht. Der Wert von 10.012 Paket-Beschwerden aus dem Jahr 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, wurde jedoch nicht erreicht.
Auch andere Branchen haben mit Beschwerden zu kämpfen
Der Bericht nennt neben den Paket-Beschwerden jedoch noch weitere Beschwerden aus den Bereichen Energie, Telefonwerbung und Telekommunikation, in denen die absolute Anzahl der Meldungen noch deutlich höher liegt. So gingen insgesamt 38.645 Beschwerden wegen unerlaubter Telefonwerbung ein. 13.842 Beschwerden bezogen sich auf Telekommunikation, wovon der größte Anteil auf Störungen von Internetzugängen entfiel. Besonders viele Beschwerden betrafen mit einer Gesamtzahl von 14.291 auch den Bereich Energie, wo gestiegene Energiekosten in einem Großteil der Anfragen mündeten.
Wer mit schlechter Qualität der Dienstleister konfrontiert wird, kann sich bei Bedarf an die Bundesnetzagentur wenden. Oftmals wird dadurch ein Schlichtungsverfahren eingeleitet, das jedoch begrenzte Wirkung hat. Weisen die Dienstleister die Kritik zurück, so bleibt für gewöhnlich nur die Option, mit der Paket-Beschwerde vor das Amtsgericht zu treten.
Paketbranche sieht neuen Beschwerdeweg als Hauptursache
Wie der Tagesspiegel berichtet, ist laut Vertretern der Post- und Paketbranche die absolute Zahl der Paket-Beschwerden im Verhältnis zu den 12 Milliarden Briefen und 4,3 Milliarden Paketen, die 2021 zugestellt wurden, sehr gering. Die Tatsache, dass viele Bürger in letzter Zeit überhaupt erst von dem Beschwerdeweg über das Verbraucherportal der Bundesnetzagentur erfahren, soll die Anzahl der Paket-Beschwerden zusätzlich befeuern, ohne dass dies tatsächlich auf eine schlechtere Qualität der Dienstleistung hindeutet.