Nintendo ließ mehrere Videos löschen, weil der YouTuber MVG vorführte, wie man mit einem Emulator N64 Games auf der Switch starten kann.
Nintendo ließ gleich vier Videos aufgrund angeblicher Urheberrechtsverletzungen löschen. Der YouTuber MVG führte in einem Video vor, wie man mit einem Open Source Emulator N64 Games auf der Nintendo Switch starten kann. Der von den juristischen Schritten betroffene YouTuber heißt Modern Vintage Gamer (MVG). Mit weit über 170.000 Abonnenten und fast 20 Millionen Aufrufen seit Dezember 2017 ist der Retrogamer aus Kansas bei YouTube recht gut dabei.Nintendo: Unfair or fair use?
Nintendo ist für seinen restriktiven Kampf gegen Retro-Portale bekannt. Doch hier wurden gleich vier Ansprüche gegen MVG gestellt, weil er zumindest in einem Video aus Oktober 2018 zeigt, wie man auf einer Switch Super Mario 64 laufen lassen kann. Das Spiel von Nintendo ist aber nur für wenige Sekunden sichtbar. Es soll zeigen, wie flüssig der N64-Emulator auf der Switch laufen kann. Der Betreiber des Kanals nahm das Video runter, obwohl er nach eigenen Angaben eine legale Kopie des fraglichen Spiels besitzt. Nintendo ließ nicht nach. Weitere Videos wurden gemeldet, die sich um die N64 Spiele Mario Kart, Zelda und Splatoon 2 drehen. Die Löschaufforderungen sind aber inhaltlich nicht nachvollziehbar, weil in den letzten drei Videos gar keine Szenen aus den Games gezeigt werden. Offenbar gefällt es Nintendo schlichtweg nicht, dass man in der Öffentlichkeit vorführt, wie man eine ihrer älteren Spielkonsolen auf einer neuen emulieren kann. MVG schäumt. In seinen Augen habe Big N. unfaire Methoden zur Bekämpfung von unerwünschtem Verhalten gewählt. Der YouTuber vertritt die Überzeugung, über solche Dinge zu berichten falle unter die „fair use“ Regelung, zumal der Emulator sowohl zu 100 Prozent legal als auch quelloffen sei. Unsere Kollegen bei Wololo rätseln, was der japanische Hersteller als nächstes tut, um juristisch gegen die Mitglieder der Homebrew- oder Modding-Szene vorzugehen. Für sie grenzt das Verhalten von Nintendo ganz klar an Zensur.YouTube lehnt Einspruch ab, Videos bleiben unsichtbar
Der Einspruch von MVG gegen die juristischen Ansprüche von Nintendo Japan wurden abgelehnt. Dies gab er per Twitter bekannt. MVG will die entsprechenden Videos stattdessen demnächst bei der Videoplattform BitChute hochladen. Besser sie sind dort für ein kleineres Publikum verfügbar, als wenn er sie komplett umsonst gemacht hätte. Trotzdem ist das Ganze für ihn überaus ärgerlich. Sollte er erneut über Modding bzw. selbst gemachte Spiele auf einer Nintendo Switch berichten, muss er erneut mit Löschaufforderungen rechnen.Video: I’ve been Censored by Nintendo. Fair Use means nothing | MVG. Tarnkappe.info1/2 (Last) Update on my Nintendo Copyright Claims : Dispute was rejected tonight, so that’s that unless I risk copystrikes on my channel. Vids are going to be delisted and uploaded to BitChute pic.twitter.com/R4H0vCcwff
— MVG (@ModernVintageG) 15. April 2019