Die Firma Unstable Diffusion, bekannt für KI Pornos, wollte seinen Algorithmus mit Millionen von pornografischen Inhalten trainieren.
Nach einer Anpassung seiner Richtlinien für Crowdfunding-Projekte beendete Kickstarter die Kampagne von Unstable Diffusion vorzeitig. Der Ersteller von KI Pornos wollte mithilfe des eingesammelten Geldes seinen Algorithmus mit Millionen von pornografischen Inhalten trainieren. Doch daraus wird wohl vorerst nichts.
Kickstarter ändert Richtlinien und kickt KI Pornos raus
Das Unternehmen Unstable Diffusion sammelte über Kickstarter im Rahmen einer Finanzierungskampagne mehr als 56.000 Dollar von 867 Unterstützern ein. Ziel des Projektes war die Monetarisierung von KI Pornos, also auf Basis künstlicher Intelligenz erzeugter pornografischer Inhalte.
Doch nun entschied sich die Crowdfunding-Plattform dafür, ihre Richtlinien für die Zulassung von KI-basierten Projekten anzupassen. Da die Kampagne von Unstable Diffusion nicht mehr zu den neuen Vorgaben passte, folgte unmittelbar deren Einstellung. Die bisher gesammelten Erlöse fließen damit zurück an die Geldgeber und die Ersteller der KI Pornos gehen leer aus.
Everette Taylor, der CEO von Kickstarter, ließ die Community jedoch wissen, dass die neuen Richtlinien längst nicht in Stein gemeißelt sind.
„Diese Technologie ist wirklich neu, und wir haben noch nicht alle Antworten parat. Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, sind vielleicht nicht die, die wir in der Zukunft treffen werden, daher möchten wir, dass wir mit Ihnen allen im Gespräch bleiben. Sie können uns Ihre Gedanken mitteilen, indem Sie an suggestions@kickstarter.com schreiben, während wir unseren Ansatz für den Einsatz von KI-Software und Bildern auf unserer Plattform weiterentwickeln.“
Everette Taylor
Unstable Diffusion wollte seine KI mit Millionen von Pornos trainieren
KI-Tools wie ChatGPT und Stable Diffusion sind derzeit in aller Munde und haben die öffentliche Debatte rund um den Einsatz von künstlicher Intelligenz ordentlich angeheizt. Damit gehen natürlich auch rechtliche Fragestellungen einher, insbesondere im Hinblick auf Urheberrechte. Denn Softwarelösungen dieser Art werden nicht selten mit einer Vielzahl von Inhalten trainiert, deren Rechteinhaber dem nicht zugestimmt haben.
Wie TechCrunch berichtet, sollte eines der von Unstable Diffusion anvisierten Finanzierungsziele in Höhe von 25.000 Dollar dem Unternehmen dabei helfen, den Algorithmus für die Erzeugung ihrer KI Pornos „mit 75 Millionen qualitativ hochwertigen Bildern zu trainieren„.
US-Gericht stufte Web Scraping als legal ein
Für derartige Maßnahmen nutzen die Entwickler von KI-Lösungen nur allzu gerne öffentlich zugängliche Daten. Und obwohl sich viele Künstler gegen die ungefragte Verarbeitung ihrer Werke wehren, stufte ein US-Gericht die als „Web Scraping“ bezeichnete Praxis im April dieses Jahres als legal ein.
Dennoch handelt es sich dabei um ein ernst zu nehmendes Problem. Nicht jede Person, die damit einverstanden ist, in einem Erwachsenenvideo aufzutreten, stimmt damit automatisch dessen Verwendung für das Training einer KI zu, die daraus wiederum neuartige Pornos generiert.
Zugleich ist anzunehmen, dass Herausforderungen dieser Art vorzugsweise Frauen betreffen. Schließlich hängen die Ergebnisse, die der Algorithmus ausspuckt, sehr stark davon ab, auf welche Datenbestände er zurückgreifen kann. Da die meisten pornografischen Inhalte jedoch das männliche Publikum anvisieren, dürften auch KI Pornos häufiger diese Zielgruppe ansprechen.