Durch monatelange Untersuchungen identifizierte Activision zahlreiche Entwickler von Cheats für Call of Duty, um diese zu verklagen.
Tausende Cheater verdarben anderen Gamern den Spielspaß in Call of Duty. Doch Activision, der Entwickler der beliebten Spieleserie, ergriff Maßnahmen. Er klagte neben zwei deutschen Unternehmen zahlreiche Personen an, die zunächst anonym waren. Doch inzwischen konnte der Publisher viele davon identifizieren. Sie müssen sich nun vor Gericht für ihre Taten verantworten.
Activision greift gegen Cheater durch
Um Betrügern in Call of Duty (CoD) den Garaus zu machen, griff Activision Ende 2021 auf eine RICHOCET Anti-Cheat-Initiative zurück. Einer Mitteilung des Twitter-Kontos der beliebten Spielereihe zufolge konnte das System an nur einem einzigen Tag rund 48.000 Cheater aus den CoD-Teilen Warzone und Vanguard verbannen.
[em tweet=1473746439553617923]
Im Januar 2022 ging der Publisher noch einen Schritt weiter und verklagte neben einigen Einzelpersonen die beiden deutschen Unternehmen EngineOwning UG und CMN Holdings S.A. Der Call of Duty-Entwickler warf den Angeklagten unlauteren Wettbewerb, Vertragsverletzung sowie den Handel mit Umgehungsvorrichtungen im Sinne des DMCA vor.
Zahlreiche Call of Duty-Betrüger waren zunächst unbekannt
Viele der involvierten Personen waren zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Der Kläger kannte lediglich ihre Pseudonyme, unter denen sie im Internet agierten. Einige von ihnen behaupteten, man würde sie ohnehin niemals finden.
Doch der Spielehersteller ließ das nicht auf sich sitzen. Wie TorrentFreak berichtet, gestattete ihm das Gericht, Informationen von Internetdienstleistern, Zahlungsanbietern und Social-Media-Portalen einzuholen. Nach monatelangen Untersuchungen erfolgte schließlich eine umfassende Änderung der ursprünglichen Klageschrift, die nun 48 Seiten umfasst.
Neben den bisherigen Vorwürfen klagt der Call of Duty-Entwickler die Betrüger jetzt auch noch nach dem US-amerikanischen Computer Fraud and Abuse Act an. Ebenso steht inzwischen Erpressung auf der Liste der Straftaten.
Der Call of Duty-Entwickler machte zahlreiche Angeklagte ausfindig
Statt einer langen Liste von Pseudonymen stehen außerdem eine ganze Reihe neuer Realnamen in der aktualisierten Klageschrift. Dazu gesellt sich mittlerweile auch das Unternehmen Garnatz Enterprise Ltd. Die identifizierten Personen verteilen sich auf verschiedene Standorte in den USA, Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden.
Einigen der Beklagten räumte der zuständige Richter Zeit bis zum 13. Januar 2023 ein, um auf die geänderte Klage zu antworten. Sofern sie sich für eine Abweisung entscheiden, sollen sie diese im Rahmen eines kollektiven Memorandums, das maximal 14.000 Wörter umfasst, begründen. Der Call of Duty-Entwickler Activision würde daraufhin bei Bedarf die gleiche Zeitspanne für einen Gegenantrag erhalten.
(*) Alle mit einem Stern gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Wenn Du über diese Links Produkte oder Abonnements kaufst, erhält Tarnkappe.info eine kleine Provision. Dir entstehen keine zusätzlichen Kosten. Wenn Du die Redaktion anderweitig finanziell unterstützen möchtest, schau doch mal auf unserer Spendenseite oder in unserem Online-Shop vorbei.