Forex Schaubild mit Währungssymbolen
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Bildquelle: nevarpp, Lizenz

Nutty: YouTuberin betrügt Follower um 55 Millionen US-Dollar

Die thailändische YouTuberin Nutty hat ihre Follower durch einen Forex-Scam um 55 Millionen US-Dollar erleichtert. Nun ist sie auf der Flucht.

Eine beliebte thailändische YouTuberin, die unter dem Namen Nutty bekannt ist, hat ihre eigenen Follower durch einen Forex-Scam übers Ohr gehauen und dabei rund 55 Millionen US-Dollar kassiert. Die Betrügerin ist nun auf der Flucht.

Nutty wirbt auf Instagram für den Devisenhandel

Die YouTuberin Natthamon Khongchak, ebenfalls als Nutty bekannt, begeisterte ihre 847.000 Abonnenten regelmäßig mit Tanzvideos. Doch nebenbei warb sie auf ihrem Instagram-Account auch noch für einen angeblich hoch lukrativen Devisenhandel und postete Bilder von ihren angeblichen Gewinnen.

Nutty führt einen Tanz vor
Nutty in Aktion in ihrem letzten YouTube-Video / Quelle: Nutty’s Diary

Der Devisenhandel versucht üblicherweise Gewinne zu erzielen, indem über den Wert einer Währung im Vergleich zu einer anderen spekuliert wird. Da sich die Wechselkurse zwischen Währungen bei bedeutenden Weltereignissen extrem schnell ändern können, müssen Trader den Markt permanent im Auge behalten.

Hohe Renditen verleiteten tausende von Followern

Über 6.000 Menschen fielen der Betrügerin laut der thailändischen Zeitung Nation zum Opfer, indem sie Natthamon Geld für Investitionen zur Verfügung stellten. Renditen von bis zu 35% versprach die YouTuberin des Kanals Nutty’s Diary ihren Anhängern, die der Masche reihenweise zum Opfer fielen.

Hohe Renditen dienen Betrügern generell immer wieder als effektives Instrument, um Opfer zu riskanten Investitionen zu bewegen. Das wurde auch kürzlich beim Cannabis-Betrug durch Juicy Fields deutlich, deren Betreiber mit Mindestrenditen von 130 % pro Jahr warben.

In ihrem letzten Instagram-Post verkündete Nutty, dass sie ihren Investoren eine Milliarde Baht schulde, was etwa 27,5 Millionen US-Dollar entspricht. Sie behauptete, ihr Broker habe ihr den Zugang zu ihrem Handelskonto blockiert, weshalb sie nicht auf das Geld zugreifen könne.

Nach zahlreichen Beschwerden ist Nutty auf der Flucht

Wie Fortune berichtet, habe eine thailändische Polizeieinheit, die sich mit Internetkriminalität befasst, in der vergangenen Woche einen Haftbefehl wegen Betrugs gegen Natthamon ausgestellt. 102 Beschwerden seien bereits bei der Behörde eingegangen – mit einem Gesamtverlust von 30 Millionen Baht. Dazu gesellen sich täglich neue Opfer, die Zehntausende von Baht verloren haben. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weitaus höher liegen.

Zum Vergleich: Ein übliches Durchschnittseinkommen liegt in Thailand zwischen etwa 6.000 und 14.000 Baht pro Monat.

Mittlerweile befindet sich die Betrügerin auf der Flucht. Seit Juni gibt es in den sozialen Medien keine Spur mehr von ihr. Das heizt Spekulationen darüber an, sie sei womöglich ins Ausland geflohen. Die Einwanderungsbehörde konnte jedoch bisher nicht bestätigen, dass Nutty Thailand verlassen habe.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.