Ninjutsu OS
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Bildquelle: efes

Ninjutsu OS erhielt DMCA-Beschwerde von Microsoft

Das Ninjutsu OS-Projekt zielt auf die Modifikation von Windows 10 ab und verstößt offenbar gegen Lizenzbedingungen für Microsoft-Software.

Das Ninjutsu OS-Projekt zielt auf die Modifikation von Windows 10 ab mittels einer Vielzahl von Sicherheitstools. Gemäß einer DMCA-Beschwerde (Digital Millennium Copyright Act) im Namen von Microsoft verstößt Ninjutsu OS offensichtlich gegen die Lizenzbedingungen für Microsoft-Software, berichtet TorrentFreak. Um urheberrechtliche Ansprüche geht es aber gar nicht. Microsoft bemängelt, dass man mit dem Anpassen, Optimieren und Deaktivieren von Windows 10-Funktionen, selbst wenn dadurch der Datenschutz verbessert wird, ihre Softwarelizenz verletzt.

Ninjutsu OS sieht sich mit einer DMCA-Beschwerde konfrontiert

Der Sicherheitsexperte Hasan A. hat Ninjutsu OS entwickelt. Es ist ein Werkzeug zum Ändern der Windows 10-Installation mit dem Ziel, die Sicherheit und den Datenschutz des Systems zu erhöhen. Die Möglichkeit, Funktionen in Windows 10 zu optimieren, zu deaktivieren oder zu entfernen, wird mit zwei Tools ausgeführt, Win10-Initial-Setup-Script und O & O ShutUp10. Es werden zahlreiche Änderungen am Betriebssystem von Microsoft vorgenommen.

Grund genug für Microsoft, eine DMCA-Beschwerde einreichen zu lassen. Gemäß der Beschwerde ist das Anpassen und Deaktivieren von Windows 10-Funktionen, selbst wenn dies die Privatsphäre verbessert, gleichbedeutend mit einer Verletzung der Softwarelizenz von Microsoft und daher illegal.

Ninjutsu OS startete am 7. Mai. Windows 10-Modding sollte damit ein völlig neues Niveau erreichen und Windows 10 in ein Kraftpaket für Penetrationstests verwandeln. Dabei wurden zahlreiche Tools (ca. 800), darunter eine Hardwareüberwachung, VPN- Manager, Google Chrome und einen Torrent-Client, für Sicherheitsexperten genauso hinzugefügt, wie für reguläre Benutzer. Es sollte zudem zum Entfernen von Funktionen dienen, die in einer solchen Umgebung als unerwünscht oder nicht erforderlich angesehen werden.

Projekt verspricht mehr Sicherheit für Anwender

Hasan A. führt aus:

„Ich habe dieses Projekt erstellt, um Anfängern und Studenten im Bereich der Informationssicherheit zu helfen. Wie Sie wissen, ist es für Anfänger sehr schwierig, Windows einzurichten. Und alle Tools und Bibliotheken für einige der Programme zu installieren, die Sie im Bereich der Informationssicherheit benötigen“.

Das Projekt hat einen Account bei Patreon, um den Entwicklern, die für Ninjutsu OS verantwortlich sind, finanziell zu helfen, während das Hosten und Veröffentlichen des Download-Links bis zum 6. Juni problemlos auf Github erfolgte. Microsoft jedoch hat Github gezielt aufgefordert, die Links zu entfernen und hatte Erfolg damit.


Installationsvideo für Ninjutsu OS.

Business Software Alliance (BSA) forderte Löschung von Ninjutsu OS auf GitHub

Laut einer DMCA-Beschwerde der Business Software Alliance (BSA) im Auftrag von Microsoft verstößt Ninjutsu OS gegen die Urheberrechte von Microsoft:

„Die BSA hat festgestellt, dass GitHub.com  Zugriff auf urheberrechtlich geschützte, nicht öffentliche, geschützte Informationen unseres Mitglieds Microsoft bietet. Insbesondere Inhalte, die man über den unten aufgeführten Link auf GitHub verfügbar gemacht hat. Der Link führt zu urheberrechtlich geschütztem Material im Zusammenhang mit Microsoft. Das betreffende urheberrechtlich geschützte Material finden Sie unter folgendem Link: https://github.com/ninjutsu-project/ninjutsu-project.github.io.“

Ninjutsu OS wurde kürzlich von GitHub entfernt, aber der Softwareentwickler ‚Hasan‘ weist die Anschuldigungen zurück und erklärt, dass seine Arbeit „keine Verletzung der Rechte von Microsoft enthält“. Auch beim Online-Speicherdienst Yandex Disk hat die BSA eine Löschung der Dateien erwirkt. Der Twitter-Account des Projekts besteht zwar noch, er beinhaltet aber keine funktionierenden Download-Links mehr. Das war es also vorerst mit der datensparsamen Variante von Win10, die nicht ständig nach Hause „telefoniert“ hat.

Tarnkappe.info

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.