LAPD in Los Angeles: heftige Kritik an anlassloser Massenüberwachung durch eine willkürliche Erhebung von Social Media-Daten.
Warum die Polizeibeamten des LAPD in Los Angeles (USA) Daten und Informationen zu euren sozialen Medien haben möchten, liegt auf der Hand. Beweise für Straftaten finden oder aber die Beschaffung von strafrechtlichen Informationen wären ein sehr plausibler Grund. Warum aber werden diese Daten auch dann vom LAPD erhoben, wenn noch keine Straftaten begangen wurden?
Identifizierung in den sozialen Medien – eine Goldgrube für Ermittlungsbehörden
Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Ermittlungsbehörden im Falle eines Verbrechens eben diese Daten zu euren sozialen Medien immer öfter abfragen. Und klar, liegt ein Verbrechen vor, ist die Abfrage auch als legitim zu verstehen. Unverständlich und besorgniserregend ist es allerdings, dass die Beamten des LAPD die Daten auch dann erheben, wenn kein Verbrechen vorliegt.
Rachel Levinson-Waldman, stellvertretende Direktorin am Brennan Center, sieht in dem Verhalten des LAPD mehr als nur ein Datenschutz-Problem:
Die Tatsache, dass die Polizei all diese Informationen zur Identifizierung in den sozialen Medien zur Hand hat, birgt echte Gefahren.
Rachel Levinson-Waldman
Ein Grund dafür dürfte die Tatsache sein, dass sämtliche Daten in einer riesigen Datenbank zusammengefasst und mit anderen Ermittlungsbehörden in den USA geteilt werden. Die Folge ist eine nicht unerhebliche Ausweitung der Netzüberwachung. Auch Hamid Khan von der „Stop LAPD Spying Coalition“ sieht in dem Verhalten der Polizeibeamten des LAPD ganz klar einen Versuch der ansatzlosen „Massenüberwachung“.
Android-Smartphones oder iPhones verraten ganz allgemein so einiges über uns
Heutzutage dreht sich alles um Daten. Besser gesagt, eure Daten. Je mehr Daten über euch erfasst werden können, desto einfacher können Firmen und andere Akteure erstaunlich komplette und weitreichende Profile von euch anlegen. Die Tracker verkaufen eure Daten dann häufig an den meistbietenden Datenbroker zwecks zielgerichteter Werbung. Wie es immer häufiger vorkommt, können sie aber auch eine große Hilfe bei Ermittlungen zu Verbrechen sein.
Als bestes Beispiel haben wir hier Googles berühmt-berüchtigte Standortverfolgung. Diese ist nämlich auch dann aktiv, wenn ihr euer geliebtes Smartphone im „Airplane-Modus“ haben solltet. Also, nicht vergessen. Jeden einzelnen Augenblick des Tages sammeln eure Handy-Apps detaillierte Standortdaten über euch. Und klar, dieses Gesamtbild über euch wird immer kompletter, umso mehr soziale Medien ihr nutzt.