Nahaufnahme eines Handydisplays mit dem Logo von Nvidia
Nahaufnahme eines Handydisplays mit dem Logo von Nvidia
Bildquelle: mobilinchen, Lizenz

Autoren verklagen NVIDIA: KI mit raubkopierten Büchern trainiert

Mehrere Autoren haben eine Sammelklage gegen NVIDIA wegen unerlaubter Nutzung geistigen Eigentums für KI-Modelle eingereicht.

In der Welt der künstlichen Intelligenz (KI) ist eine neue juristische Kontroverse entbrannt. Eine Gruppe von Autoren hat den Schritt gewagt, eine Sammelklage gegen den Technologiegiganten NVIDIA einzureichen. Der Vorwurf? Die Verwendung urheberrechtlich geschützter Werke für das Training seiner KI-Modelle.

Autoren verklagen NVIDIA wegen unerlaubter Nutzung geistigen Eigentums

NVIDIA Logo

Es ist nicht das erste Mal, das Unternehmen wegen der Verwendung von KI-Modellen in rechtliche Schwierigkeiten geraten. In den letzten Jahren haben verschiedene Gruppen, darunter Musiklabels, Buchautoren, Künstler und sogar renommierte Medien wie die New York Times, ähnliche Klagen eingereicht. Der gemeinsame Nenner im Fall NVIDIA? Der Vorwurf der unerlaubten Nutzung geistigen Eigentums.

Besonders brisant sind die Klagen von Buchautoren, die auf den skandalösen Datensatz „Books3“ zurückgehen. Dieser Datensatz, der von Shawn Presser erstellt wurde, soll aus Büchern bestehen, die von der als „Piratenseite“ bekannten Bibliotik stammen.

Obwohl der Datensatz inzwischen wegen Urheberrechtsverletzungen offline genommen wurde, sollen Firmen wie Meta, Microsoft und OpenAI ihn zum Training ihrer KI-Modelle verwendet haben.

Neue Kläger, alte Vorwürfe

Die jüngste Klage gegen NVIDIA wurde von den amerikanischen Autoren Abdi Nazemian, Brian Keene und Stewart O’Nan eingereicht. In ihrer vor einem kalifornischen Bundesgericht eingereichten Sammelklage behaupten sie, NVIDIA habe seine NeMo Megatron Sprachmodelle mit raubkopierten Büchern trainiert. Diese Werke sollen Teil des berüchtigten Books3-Datensatzes sein. Dies berichtet Torrent Freak in einem aktuellen Artikel.

Die Autoren verklagen NVIDIA nicht nur wegen Gerechtigkeit, sondern auch wegen finanzieller Entschädigung für die angebliche Verletzung ihrer Urheberrechte. Sie argumentieren, dass die Verwendung ihrer Werke durch NVIDIA ohne ihre Zustimmung eine unmittelbare Rechtsverletzung darstelle.

Ausblick und mögliche Folgen

Obwohl NVIDIA noch nicht auf die Vorwürfe reagiert hat, ist es wahrscheinlich, dass das Unternehmen die Klagen anfechten wird. Ähnliche Fälle in der Vergangenheit deuten darauf hin, dass ein langer Rechtsstreit bevorsteht. Letztendlich könnten diese Klagen die Art und Weise, wie Technologieunternehmen mit urheberrechtlich geschützten Inhalten umgehen, neu definieren.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.