In einem Interview mit Focus-Online äußert Dirk Müller Bedenken bezüglich Kryptowährung, wie Bitcoin & Co.
Dirk Müller ist ein deutscher Börsenmakler, Fondsmanager und Buchautor. Bekannt wurde er international sowohl als „Mister DAX“, als auch „Dirk of the DAX“. Seinen Arbeitsplatz hat er an der Frankfurter Wertpapierbörse. Mitunter geriet er allerdings schon unter Kritik wegen Verbreitung von Verschwörungstheorien. Aktuell jedoch äußert er sich über Kryptowährungen in einem Interview mit Focus-Online.
Befragt zu seiner Meinung zum Thema Kryptowährungen, malt Dirk Müller wahrlich kein rosiges Zukunftsszenario. Vor allem bestätigt er, dass er kein Freund von Bitcoin & Co. ist. Zwar leugnet er nicht, dass man damit Geld verdienen könne, aber er sieht diese Art von Währung „eher wie ein Glücksspiel und kein seriöses Investment“.
Der Finanzexperte erwartet, dass uns künfig eine Einführung von staatlicher, digitaler Zentralbankwährungen bevorstünde. Hand in Hand damit ginge die Bargeldabschaffung. Was dann käme, wäre unter staatlicher Kontrolle. Es läutete folglich das Aus von Anonymität ein. Bitcoin und Kryptowährungen hätten für diese Entwicklung als “trojanisches Pferd” quasi den Weg geebnet.
„Ich bin kein Freund der Kryptowährungen, das stimmt. Ich habe aber auch nie gesagt, dass man da kein Geld verdienen kann. Für mich ist das aber eher wie ein Glücksspiel und kein seriöses Investment. Ich habe einen ganz anderen Blick auf Kryptowährungen: Sie sind für mich der Vorbote der Bargeldabschaffung und totalen Kontrolle.
Wir werden digitale Währungen bekommen. Aber an die Stelle von Münzen und Scheinen werden nicht anonyme Kryptos treten, wie viele Anhänger hoffen, sondern staatlich kontrollierte digitale Währungen. Wir werden also nicht die Freiheit erleben, von der viele Bitcoin-Fans träumen, sondern das Gegenteil: totale Kontrolle.
Bitcoin und Co. sind nur das trojanische Pferd, um kontrollierte und steuernde digitale Währungen marktfähig zu machen und in die Gesellschaft zu tragen. Und wenn sie diesen Zweck erfüllt haben, wird es mit den nicht-staatliches Kryptos vorbei sein.“
Ist Bitcoin gemäß Dirk Müller ein trojanisches Pferd?
Die Frage, die sich aufgrund der Annahmen von Dirk Müller stellt, wäre also: Würde eine Bargeldabschaffung durch die Hintertür mit Bitcoin als trojanischem Pferd zur Akzeptanz von digitalen Währungen tatsächlich den Weg zur staatlichen Kontrolle ebnen? Stünde uns genau das bevor?
Unzweifelhaft gibt es derzeit bereits Bestrebungen diesbezüglich. Angefangen mit den Planungen der EU, noch aktiver gegen Geldwäsche vorzugehen. Sie will dies mit einem Bargeld-Limit in Höhe von 10.000 Euro erreichen. Aber auch aus Schweden gab es schon 2018 Spekulationen auf die Einführung einer digitalen Landeswährung, der e-Krone. Bis Anfang Februar 2022 gab China im Juni diesen Jahres bekannt, den digitalen Yuan eingeführt zu haben.
Andererseits führt beincrypto zum Thema die Vorteile von Bitcoin & Co. ins Feld mit dem Fazit, dass Kryptowährungen aufgrund ihrer Rolle in unserer digitalen Welt nicht so leicht verschwinden werden:
„Bitcoin und Co. könnten sich in der Zukunft nämlich nicht nur als Zahlungsmittel oder als Vermögensspeicher etablieren. Auch andere Anwendungsbereiche, wie z.B. NFTs, Kryptowährungen in digitalen Metaversen, den aufstrebenden DeFi-Bereich und die Blockchain-Technologie mit ihren Möglichkeiten als solches thematisiert Dirk Müller in dem Focus-Interview nicht. Die Marktkapitalisierung der Krypto-Branche liegt momentan bei 2,6 Billionen US-Dollar. Die Krypto-Marktkapitalisierung ist also momentan größer als die von Amazon und Facebook zusammengerechnet – und der Krypto-Markt ist noch eine junge Branche mit großem Wachstumspotenzial.“