Die Desktop-Version vom Brave Browser enthält ab sofort eine eingebaute Krypto-Wallet. Die mobile Version des Browsers soll ihr bald folgen.
Der Brave Browser stellt mit dem neuesten Update von der Erweiterung MetaMask, die im Sommer 2018 eingeführt wurde, auf eine im Programm integrierte Krypto-Wallet um. Damit kann man digitale Coins kaufen, verkaufen und verschicken. Das Ganze soll laut dem Hersteller angeblich absolut sicher sein. Auch kündigte man an, dies beanspruche weniger CPU-Ressourcen als das bisher verwendete Plug-in MetaMask.
Brave Browser: Wallet nur eingeschränkt nutzbar
Das Problem: Für den Moment funktioniert die Krypto-Wallet nur bei Kryptowährungen, die Ethereum-basiert sind. Zwar könne man mit dem Brave Browser einige NFTs käuflich erwerben. Coins abseits der ETH-Blockchain wie den Bitcoin oder Dogecoin kann man damit aber momentan nicht ohne weiteres handeln. Erst recht problematisch wird es bei Datenschutz-Coins, wie beim Monero, Dash, Zcash etc.
Die Wallet-Funktion ist anfangs nur auf die Desktop-Version beschränkt. Man hofft, dass der Handel mit Digitalwährungen bald auch auf Android- und iOS-Smartphones möglich sein wird. Es bleibt abzuwarten, ob Apple eine solche Funktionalität im eigenen App Store zulassen wird. Bisher war der Konzern aus Cupertino hochgradig skeptisch, wenn es um jegliche Krypto-basierte Anwendungen ging. Google hat sich daran in der Vergangenheit weniger stark gestört.
Die Einrichtung der neuen Krypto-Wallet ist simpel. Ob sie wirklich sicher ist, bleibt abzuwarten. Das weiß man leider immer erst, wenn es schon zu spät ist. Soll heißen, wenn jemand nach einem Hack die Guthaben abgezogen hat. Zumindest unterstützt der Brave Browser die Hardware Wallets Trezor und Ledger, was ein Plus an Sicherheit verspricht.
Nice to have oder wichtige Funktion?
Natürlich möchte man mit dieser Aktion dem Brave Browser ein Alleinstellungsmerkmal verpassen, um es zu einer Killer Applikation zu machen. Die Frage ist nur: Wer braucht so etwas? Wer sich für Assets interessiert, hat sich bestimmt schon für einen oder mehrere Online-Handelsplätze seiner Wahl entschieden.
Frühestens wenn beim Brave Browser der Handel mit nahezu allen Kryptowährungen ohne Umwege möglich ist, kann man über einen Einsatz nachdenken. Bis dahin bleibt es ein nettes Feature, was kaum jemand braucht. Böse Zungen würden behaupten, es bleibt bis zu diesem Tag ein reiner PR-Gag.
Problematisch stellt sich auch das Versprechen des Herstellers dar, man schütze die Privatsphäre seiner Nutzer. Denn das ist laut dem Pentester Mike Kuketz nicht der Fall. Kuketz hat die Software im Mai diesen Jahres ausführlich getestet.
Wer den Brave Browser datensparsam benutzen will, kommt nicht darum herum, sich die Einstellungen vorzunehmen. Ansonsten ist der Browser gegenüber sozialen Netzwerken und Google zu mitteilungsbedürftig.