Abflüsse finanzieller Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar zwangen Binance dazu, Auszahlungen von USDC vorübergehend zu pausieren.
Ungewöhnlich hohe Abflüsse des Stablecoins USDC zwangen die weltgrößte Kryptobörse Binance dazu, weitere Abhebungen vorübergehend zu pausieren, um die Nachfrage überhaupt bedienen zu können. Der CEO Changpeng Zhao fand beruhigende Worte für Benutzer der Plattform. Ein fader Beigeschmack bleibt nach den zahlreichen Insolvenzen dieses Jahres dennoch.
1,9 Milliarden US-Dollar verließen Binance in nur 24 Stunden
Innerhalb von nur 24 Stunden sollen auf der beliebten Kryptobörse Binance Abhebungen in Höhe von rund 1,9 Milliarden US-Dollar stattgefunden haben. Infolge der ungewöhnlich hohen Finanzflüsse habe die Handelsplattform Auszahlungen des Stablecoins USDC vorübergehend pausieren müssen, um einen Token-Swap durchzuführen.
Wie Reuters berichtet, habe das Datenanalyseunternehmen Nansen bei Binance den größten Abfluss von Ethereum-basierten Token in einem 24-Stunden-Zeitraum seit dem 13. Juni festgestellt. Zugleich sei dies ein Großteil der Auszahlungen der letzten sieben Tage gewesen.
Laut CEO Changpeng Zhao nichts Ungewöhnliches
Für den Binance-CEO Changpeng Zhao soll es sich dabei um keine ungewöhnlichen Vorgänge handeln. „Wir haben das schon einmal erlebt. An manchen Tagen haben wir Nettoabhebungen, an manchen Tagen haben wir Nettoeinzahlungen„, teilte er mit.
Laut einem Sprecher der Kryptobörse seien stets „mehr als genug Mittel“ verfügbar, um Abhebungsanfragen zu erfüllen. Das Guthaben sämtlicher Anwender sei vollständig gedeckt und das Unternehmen sei schuldenfrei.
Es könne lediglich sein, dass Binance Gelder von Offline-Wallets auf „heiße“ Online-Wallets verschieben müsse, um die Nachfrage zu decken. Außerdem seien manchmal Konvertierungen von Stablecoins sowie Netzwerk-Upgrades erforderlich. Dies führe hin und wieder zu Verzögerungen. Insbesondere wenn viele Abhebungen in kurzer Zeit erfolgen.
Inzwischen ist die Auszahlung von USDC laut einem offiziellen Tweet von Binance wieder verfügbar.
Eine Binance-Pleite hätte verheerende Folgen für den Krypto-Markt
Nach der vor rund einem Monat ausgelösten FTX-Pleite sowie weiterer Insolvenzen, die sich im Laufe dieses Jahres ereigneten, sorgen derartige Neuigkeiten aktuell schnell für Unruhen in der gesamten Krypto-Branche.
Daher ist es kaum verwunderlich, dass Aufsichtsbehörden diesen Markt inzwischen etwas genauer unter die Lupe nehmen. Eine Herausforderung, der sich auch Binance nicht entziehen kann.
Sollten sich Ereignisse dieser Art bei der weltgrößten Kryptobörse wiederholen, wäre die Folge ein weiterer massiver Vertrauensverlust in den Handel mit blockchain-basierten Währungen. Anleger tendieren bereits vermehrt dazu, ihre Krypto-Bestände auf private Wallets auszulagern, statt sie auf einer Börse wie Binance liegenzulassen.
Denn wie heißt es so schön: „Not your keys, not your coins!„