HeheStreams
HeheStreams: IPTV-Betreiber verurteilt

HeheStreams: IPTV-Betreiber zu Gefängnisstrafe verurteilt

Den IPTV-Betreiber von HeheStreams erwarten demnächst drei Jahre Haft. Zudem muss er 3 Millionen Dollar Geldstrafe zahlen.

Ein New Yorker Bezirksgericht hat letzte Woche das Urteil in einem IPTV-Fall verkündet. Nach einem Schuldeingeständnis von Joshua Streit, dem Betreiber von HeheStreams, hielt US-Bezirksrichter Andrew L. Carter eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Jahre überwachten Freigangs für angemessen. Außerdem verurteilte er Streit zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 2.995.272,64 US-Dollar.

Wie TorrentFreak berichtete, ergänzte das Urteil eine separate Vergleichsvereinbarung mit Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) aus dem Jahr 2021, die u.a. die Schließung des Dienstes vorsah. Darüber hinaus hat die US-Staatsanwaltschaft den damals 30-jährigen Joshua Streit aus St. Louis Park, Minnesota, unter anderem wegen illegalen Sport-Streamings von Inhalten der größten Profisportligen des Landes und Erpressung angeklagt.

Streit bekannte sich im Juni 2022 von insgesamt fünf Anklagepunkten in einem Fall von „Computerbetrugs – Unbefugter Zugriff zum Abrufen von Informationen von einem geschützten Computer” für schuldig. Er erklärte sich dann wegen HeheStreams mit dem Einzug von 500.000 Dollar einverstanden. Den Betrag erzielte er als Erlös durch die Begehung der Straftat.

Neben illegalem Streaming auch Erpressung angeklagt

US-Bundesermittler warfen Joshua Streit unter anderem vor, die Computersysteme der Major League Baseball („MLB“) infiltriert zu haben. Anschließend erpresste er die MLB per E-Mail. Er drohte damit, die Schwachstelle zu enthüllen, die er ausgenutzt hatte, um sich unberechtigten Zugang zu verschaffen, es sei denn, MLB zahle ihm 150.000 US-Dollar.

Ursprünglich hatte er erwartet, dass das Unternehmen die “Zuwendung” im Rahmen eines Bug-Bounty-Programms gewähren würde. MBL teilte ihm jedoch mit, dass sie kein solches Programm hätten, aber seine Enthüllungen zu schätzen wüssten. Daraufhin drohte er mit einer Veröffentlichung in den Medien. Daraufhin gab die MLB die Informationen an das FBI, um eine Untersuchung gegen HeheStreams einzuleiten.

Joshua Streit war auch unter dem Namen „Josh Brody“ bekannt. Seine Piraten-Streaming-Website soll er von 2017 bis August 2021 betrieben haben. Wie die US-Bundesbehörden mitteilten, konnte Streit Live-Spiele der vier großen US-Sportligen streamen. Dabei soll er “die urheberrechtlich geschützten Inhalte erhalten haben, indem er sich über die Zugangsdaten legitimer Nutzer der Websites dieser Sportligen unberechtigten Zugang verschaffte”.

Besonderheiten von HeheStreams-IPTV-Dienst

HeheStreams arbeitete anders als viele IPTV-Dienste. Es konzentrierte sich auf Inhalte der MLB, NBA, NFL und NHL. Anstatt diese auf den eigenen Diensten zu hosten, verkaufte Streit den Zugang zu den offiziellen Streams.

Dafür soll Streit einen Fehler im Zugangs-Token-System eines Drittanbieters ausgenutzt haben. Die Sicherheitslücke habe es den Nutzern von HeheStreams ermöglicht, auf Live-Sport-Streams zuzugreifen, indem sie sich als legitime Nutzer der eigentlichen Plattformen authentifiziert hätten.

Die Website unter der Domain HeheStreams.com habe unbegrenztes Streaming einer ganzen Saison von MLB-Spielen für 100 US-Dollar pro Jahr angeboten. Der offizielle Streaming-Dienst der MLB, MLB.tv, verlangt dagegen 129,99 US-Dollar für eine ganze Saison. Das Justizministerium behauptete, dass „eine der geschädigten Sportligen“ aufgrund von Streits Verhalten Verluste in Höhe von etwa 3 Millionen Dollar erlitten habe.

Was man früher noch als zivilrechtliche Angelegenheit ansah, wenn Behörden IPTV-Dienste abschalteten, wird heute zunehmend als strafrechtliche Angelegenheit betrachtet. In den Vereinigten Staaten wurden kürzlich die Gesetze geändert, um den Betrieb eines IPTV-Dienstes zu einem schwerwiegenderen Verbrechen zu machen. Somit erhielt erst kürzlich der Betreiber von Gears Reloaded IPTV 5,5 Jahre Gefängnis. Zudem muss er eine Geldstrafe von 30 Millionen Dollar zahlen, wie die ACE informierte.

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.